Das Berliner Handwerk erwirtschaftete 2020 rund 17,2 Milliarden EUR Umsatz. Im Jahresdurchschnitt waren 184 215 Personen in 17 270 zulassungspflichtigen und zulassungsfreien Handwerksunternehmen tätig. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg nach Auswertung der Handwerkszählung 2020 mitteilt, zählten dazu unter anderem 148 702 sozialversicherungspflichtig und 17 504 geringfügig Beschäftigte.
Die Zahl der Handwerksunternehmen stieg im Vergleich zu 2019 um 2,4 Prozent, während sich die Umsätze um 3,4 Prozent erhöhten. Die Zahl der tätigen Personen nahm um 0,2 Prozent zu, wobei die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 0,8 Prozent stieg und die der geringfügig Beschäftigten um 6,4 Prozent fiel.
Novellierung der Handwerksordnung
Die Handwerksordnung ist 2020 novelliert worden. Zwölf Gewerbezweige sind vom zulassungsfreien Handwerk in das zulassungspflichtige Handwerk gewechselt. Zusätzlich wurden die Gewerbezweige Holz- und Bautenschützer sowie Bestatter in das zulassungsfreie Handwerk aufgenommen.
Die Novellierung ist einer der Gründe dafür, dass im zulassungsfreien Handwerk sowohl die Zahl der Unternehmen (–34,7 Prozent) als auch die Umsätze um (–17,5 Prozent) sanken. Die zulassungspflichtigen Handwerksunternehmen verbuchten hingegen ein Umsatzplus von 8,7 Prozent, während die Zahl der Unternehmen um 19,1 Prozent zunahm.
Ausbaugewerbe: Weniger Unternehmen, aber Umsatzplus
Von den Berliner Handwerksunternehmen gehörten 13 849 zum zulassungspflichtigen und 3 421 zum zulassungsfreien Handwerk. Das Ausbaugewerbe, seit 2020 ausschließlich dem zulassungspflichtigen Handwerk zugeordnet, erwirtschaftete 5,5 Milliarden EUR Umsatz (+2,5 Prozent) und war somit die umsatzstärkste Gewerbegruppe in Berlin. Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der Unternehmen in dieser Gewerbegruppe um 4,3 Prozent auf 7 029.
Bauhauptgewerbe: Mehr Unternehmen und Umsatzplus
Das Bauhauptgewerbe erfuhr als einzige Gewerbegruppe - auch bedingt durch die Änderung der Handwerksordnung - einen Zuwachs an Handwerksunternehmen von 52,0 Prozent. Gleichzeitig verzeichnete es mit einem Plus von 0,6 Milliarden EUR den stärksten Umsatzgewinn (+18,5 Prozent) unter den sieben Gewerbegruppen. Den höchsten Verlust an Handwerksunternehmen gab es im Gesundheitsgewerbe (–4,4 Prozent). Hier ging der Umsatz um 5,0 Prozent zurück, im Kraftfahrzeuggewerbe um 6,7 Prozent. Höhere Umsätze generierte das Lebensmittelgewerbe (+8,1 Prozent) sowie das Handwerk für den gewerblichen bzw. privaten Bedarf (+0,5 Prozent bzw. 5,8 Prozent).