Lohnlücke unter Bundesdurchschnitt
In Berlin verdienten Arbeitnehmerinnen durchschnittlich 10 % weniger als ihre männlichen Kollegen, in Brandenburg waren es 2 %....
Pressemitteilung Nr. 45
Die Reallöhne, das heißt die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste aller Beschäftigten einschließlich Sonderzahlungen, sanken im Jahr 2022 in Berlin um 1,1 Prozent und in Brandenburg um 2,7 Prozent, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.
Verursacht wurde der Rückgang vom starken Anstieg der Verbraucherpreise, der nach Revision in beiden Ländern im Durchschnitt jeweils 7,1 Prozent betrug. Der im gleichen Zeitraum ebenfalls starke Anstieg der Nominallöhne konnte diese Entwicklung nicht ausgleichen. Das führte zum Rückgang der Reallöhne. Nach vorläufigen Ergebnissen der Verdiensterhebung stiegen die Nominallöhne 2022 in Berlin um 6,0 Prozent und in Brandenburg um 4,3 Prozent.
Ergebnisse im Jahresverlauf
Das Jahr 2022 war insgesamt durch einen Rückgang der Reallöhne geprägt. Lediglich im 1. Quartal wurde in Berlin ein Zuwachs von 0,1 Prozent und in Brandenburg von 0,4 Prozent verzeichnet. Die stärksten Rückgänge wurden in Berlin mit –1,8 Prozent im 2. Quartal und in Brandenburg mit –4,8 Prozent im 3. Quartal beobachtet.
Mit einem Plus von 7,6 Prozent in Berlin und einem Plus von 6,1 Prozent in Brandenburg stiegen die Nominallöhne im 4. Quartal überdurchschnittlich an. Der starke Anstieg der Bruttomonatsverdienste ist unter anderem auf die von der Bundesregierung beschlossenen Entlastungspakete für Beschäftigte zurückzuführen. Dazu zählt beispielsweise die Zahlung der Inflationsausgleichprämie, welche die Verdienste der Beschäftigten insbesondere am Jahresende positiv beeinflusste. Diese Entwicklung wurde durch den Anstieg der Verbraucherpreise im 4. Quartal in Berlin um 8,4 Prozent und in Brandenburg um 8,9 Prozent vollständig aufgezehrt.
Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen aller vollzeit-, teilzeit- und geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich ab, der Reallohnindex die preisbereinigte Verdienstentwicklung.
Methodische Hinweise zur Verdiensterhebung 2022 und Basisumstellung
Die Verdiensterhebung wird seit Januar 2022 in rund 6 000 Betrieben in Berlin und Brandenburg monatlich durchgeführt. Die seit Berichtsjahr 2007 durchgeführte Vierteljährliche Verdiensterhebung wurde Ende 2021 eingestellt. Darüber hinaus wurden alle Verdienstindizes ab 2022 mit einem aktualisierten Wägungsschema berechnet und auf den neuen Basiszeitraum 1. Quartal 2022=100 umgestellt. Weiter zurückliegende Werte sind rechnerisch umbasiert worden. Veränderungsraten können rundungsbedingt abweichen. Alle Ergebnisse der Berichtsquartale 2022 werden als vorläufige Ergebnisse veröffentlicht, da 2023 durch die Umstellung auf den Basiszeitraum 2022=100 eine vollständige Revision aller Verdienstindizes vorgenommen wird. Endgültige Verdienstindizes für 2022 werden im 1. Halbjahr 2023 veröffentlicht.
Der Verbraucherpreisindex wurde mit dem Berichtsmonat Januar 2023 einer Revision unterzogen und auf das neue Basisjahr 2020 umgestellt. Dementsprechend wurden die Ergebnisse des Reallohnindex neu berechnet.
Weitere Informationen zur Basisumstellung des Verbraucherpreisindex finden Sie unter https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/news/2023/revision-verbraucherpreise.
Verdienste/Preise
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