Überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum

Pressemitteilung Nr. 68

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg 2022 in Brandenburg gegenüber dem Vorjahr nach ersten Berechnungen um 3,3 Prozent. Die gesamtdeutsche Wirtschaft wuchs um 1,8 Prozent. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt, nahm die Wirtschaftsleistung in Brandenburg so stark wie in keinem anderen ostdeutschen Bundesland zu.

Im Vergleich aller Bundesländer war es die vierthöchste Zuwachsrate. Nominal, d. h. ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung, betrug der Zuwachs des BIP in Brandenburg 10,2 Prozent (Deutschland: +7,4 Prozent). Die Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche steigerte sich preisbereinigt gegenüber 2021 um 2 386 Millionen EUR (+3,3 Prozent).

Verarbeitendes Gewerbe wächst länderweit am stärksten

Trotz stark gestiegener Energiepreise und weiterhin eingeschränkter Lieferketten legte das Verarbeitende Gewerbe um 13,4 Prozent zu. Das ist länderweit die höchste Zuwachsrate. Mit einem Wachstumsbeitrag von 1 262 Millionen EUR steuerte das Verarbeitende Gewerbe mehr als die Hälfte des gesamten Wirtschaftswachstums in Brandenburg bei. Im Baugewerbe führten gestiegene Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen zu einem Rückgang der Bruttowertschöpfung um 2,8 Prozent. Das Produzierende Gewerbe insgesamt erbrachte eine um 5,2 Prozent höhere Wirtschaftsleistung als im Vorjahr.

Unterdurchschnittliche Entwicklung in den Dienstleistungsbereichen

Mit einem preisbereinigten Wachstum von 2,7 Prozent entwickelten sich die Dienstleistungsbereiche im Ländervergleich unterdurchschnittlich. Den größten Beitrag zum Wirtschaftswachstum in Brandenburg lieferte dabei der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit – hier wuchs die Wirtschaftsleistung um 761 Millionen EUR bzw. 4,3 Prozent. Den höchsten prozentualen Anstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichneten die Sonstigen Dienstleister mit einem Plus von 7,7 Prozent. Der Bereich Information und Kommunikation hemmte das Wirtschaftswachstum in Brandenburg mit einem Rückgang von 2,7 Prozent.

Der Wert aller 2022 in Brandenburg produzierten Waren und Dienstleistungen betrug 88,8 Milliarden EUR. Das entspricht einem Anteil von 2,3 Prozent am deutschen Bruttoinlandsprodukt.

Quelle: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" und Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Datenangebot

Das Bruttoinlandsprodukt und die Bruttowertschöpfung der Wirtschaftsbereiche werden vom Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ berechnet.

Die Ergebnisse sind auf den Berechnungsstand August 2022/Februar 2023 des Statistischen Bundesamtes für Deutschland abgestimmt. Neben der ersten Schätzung für 2022 überarbeitete der Arbeitskreis turnusgemäß die Jahre 2018 bis 2021. Die Berechnungen beruhen zum aktuellen Zeitpunkt auf einer unvollständigen Datenbasis und werden durch Hinzuziehung neuer verfügbarer Informationen in den nächsten Jahren aktualisiert.

Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg veröffentlicht detaillierte Ergebnisse für Berlin und Brandenburg auf der Internetseite www.statistik-berlin-brandenburg.de. Die Ergebnisse aller Bundesländer stehen auf der Internetseite www.statistikportal.de/vgrdl zur Verfügung.