Zahl der Pendelnden erneut gestiegen
Pressemitteilung Nr. 143 2023 pendelten rund 1,1 Millionen Menschen in Berlin und Brandenburg zur Arbeit in eine andere Gemeinde. Das entsprach einem Anteil von 34 % an allen erfassten Personen 3,2...
Pressemitteilung Nr. 202
Rund 1,1 Millionen Menschen pendelten 2022 in Berlin und Brandenburg zur Arbeit in eine andere Gemeinde. Das entsprach einem Anteil von 34 Prozent an allen erfassten Personen. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der Pendelnden mit Wohnort in der Region um 2,4 Prozent zu, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt.
Zwischen Berlin und Brandenburg gab es jedoch deutliche Unterschiede. Die flächenmäßig große Gemeinde Berlin verließen nur 13 Prozent für eine Erwerbstätigkeit. Hingegen pendelten 65 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger über ihre Gemeindegrenze hinaus zur Arbeit.
Deutschlandweit pendelten im vergangenen Jahr 24,2 Millionen Personen (+1,8 Prozent gegenüber 2021) in eine andere Gemeinde zur Arbeit. Nach München (514.601 Personen), Frankfurt am Main (455.045 Personen) und Berlin (454.353 Personen) pendelten die meisten Menschen.
Grünheide und Großbeeren ziehen mehr Menschen an
Unter den Brandenburger Gemeinden verzeichnete Grünheide (Mark) den größten Zuwachs an Einpendelnden. Zum Stichtag 30.06.2022 wurden dort insgesamt 9.225 Personen gezählt, was einer Zunahme von 111 Prozent entsprach. In Großbeeren war der Zuwachs mit 1.055 Personen (+10 Prozent) ebenfalls vierstellig. Im Speckgürtel Berlins wurden auch die stärksten Zunahmen bei den Auspendelnden in Brandenburg erfasst. Von Schönefeld aus fuhren zusätzliche 982 Personen (+12 Prozent), von Bernau 861 Personen (+6 Prozent) in eine andere Gemeinde zum Arbeiten.
Schwedt/Oder: Eingemeindungen wirken sich aus
Schwedt/Oder verzeichnete unter allen Brandenburger Gemeinden sowohl bei den Einpendelnden (–550 Personen) als auch bei den Auspendelnden (–124 Personen) den stärksten Rückgang. Allerdings liegt der Stichtag für die Pendlerrechnung nach einer Gebietsreform, in der mehrere umliegende Gemeinden nach Schwedt/Oder eingemeindet wurden. Durch die Verschiebung der Gemeindegrenzen fallen Wohnort und Arbeitsort somit häufiger zusammen. Im Pendleratlas der Statistischen Ämter (https://pendleratlas.statistikportal.de) können diese Änderung sowie alle weiteren Eckzahlen und Pendelverflechtungen für alle Gemeinden Deutschlands interaktiv nachvollzogen werden.
500 Kilometer Arbeitsweg? Eine Einordnung der Ergebnisse
Berlin verzeichnete sowohl einen Zuwachs bei den Einpendelnden (+29.302 Personen) als auch bei den Auspendelnden (+16.819 Personen). Unter allen deutschen Städten hatte Berlin den höchsten Anteil an Personen, die in der eigenen Gemeinde arbeiten (87 Prozent). Andererseits arbeiteten von den insgesamt 245.992 Auspendelnden nur 46 Prozent in Brandenburger Gemeinden, den Rest zog es in die übrige Bundesrepublik oder in das Ausland. Für jeweils über 10.000 Berlinerinnen und Berliner wurde Hamburg und das über 500 km entfernte München als Arbeitsort geführt.
Die Ergebnisse der Pendlerrechnung basieren auf unterschiedlichen Angaben zu Wohn- und Arbeitsort und geben daher lediglich potenzielle erwerbsbedingte Mobilitätsströme wieder. Es werden keine tatsächlichen, insbesondere keine täglichen, Pendelbewegungen abgebildet. Nach den Erstergebnissen des Mikrozensus 2022 gaben zudem 18 Prozent der Brandenburger und sogar 37 Prozent der Berliner Erwerbstätigen an, wenigstens teilweise Erwerbsarbeit zu Hause verrichtet zu haben.
Datenangebot
Die vorliegenden Ergebnisse stammen aus der Pendlerrechnung der Länder, die tief regionalisierte Ergebnisse zu den Pendelnden für alle Gemeinden Deutschlands bereitstellt. Alle deutschlandweiten regionalen Ergebnisse stehen auch zum Download in der Regionaldatenbank Deutschland zur Verfügung (www.regionalstatistik.de/genesis/online/statistic/19321). Ausführliche Informationen zur Methodik sind im Statistikportal verfügbar (www.statistikportal.de/de/veroeffentlichungen/pendlerrechnung).
Erwerbstätigkeit
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