Geburtenrückgang führt zu Geburtendefizit
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Die öffentliche Kindertagesbetreuung hat sich in den letzten 30 Jahren wesentlich verändert und entwickelt. Waren 1991 in Brandenburg noch 4 325 Einrichtung vorhanden, hat sich deren Zahl im Jahr 2019 mehr als halbiert und belief sich auf 1 904. Der Anteil öffentlicher Träger betrug damals 95,5 %. 2019 ist das Verhältnis zwischen öffentlichen und freien Trägern nahezu paritätisch. Durch die Gesetzesänderung 2005 und die damit verbundene Neudefinierung des Begriffes „Einrichtung“ ist eine Vergleichbarkeit zu den Vorjahren nicht mehr gewährleistet.
Verlässliche Daten zu den betreuten Kindern lassen sich erst ab dem Jahr 2006 darstellen. Seit dieser Zeit ist jedoch deren Zahl von rund 128 500 kontinuierlich angewachsen und betrug 2019 rund 183 600. Das ist ein Anstieg um 43 % in den letzten 14 Jahren.
Beim fachpädagogisch ausgebildeten Personal gab es zwischen 1991 und 2006 einen dramatischen Rückgang um fast die Hälfte. Diese Entwicklung steht in engem Zusammenhang mit dem sogenannten Geburtenknick ab 1991, in dessen Folge zahlreiche Kitas geschlossen und Personal abgebaut wurde. Ab 2006 kam es zu einem deutlichen Anstieg der Geburten und es begann ein kontinuierlicher Neueinsatz ausgebildeten Personals. Die Zahl des beschäftigten Personals ist seitdem um 68 % gestiegen. Auch hinsichtlich der Zahl der betreuten Kinder je pädagogischer Fachkraft hat sich seit 2006 einiges getan. Positiv wirkt sich bis heute die 2008 beschlossene und seit 2009 umgesetzte Förderung von Kindertageseinrichtungen durch die Bundesregierung aus. So sank der Betreuungsschlüssel, der die betreuten Kinder pro Vollzeitstelle angibt, von 13,2 im Jahr 2006 auf 10,6 im Jahr 2019. Auch bei der Betreuungsquote hat sich in den letzten 14 Jahren entscheidendes getan. Bei den 3- bis 6-jährigen Kindern hat sie mit 94,9 % (2006: 91,5 %) deutschlandweit einen der höchsten Werte erreicht. Für Kinder von 0 bis 3 Jahren ist sie im gleichen Zeitraum von 40,4 % auf 56,9 % gestiegen. Dieser Trend ist auch in den Brandenburger Landkreisen und kreisfreien Städten zu verzeichnen. So ist die Betreuungsquote bei den 0- bis 3-Jährigen beispielsweise im Landkreis Spree-Neiße im betrachteten Zeitraum von 38,0 % auf 61,7 % gestiegen. Der Kreis Uckermark hat den größten positiven Zuwachs erreicht, von 31,7 % im Jahr 2006 auf 55,3 % im Jahr 2019.
Die Zahl der verfügbaren Kitaplätze hat 2019 zwar nicht den Stand von 1991 erreicht, seit dem Jahr 2002 mit dem geringsten Angebot von rund 132 000 Plätzen ist deren Anzahl jedoch kontinuierlich gestiegen und kommt 2019 auf rund 203 000 Plätze. Die Zielstellung der Brandenburger Regierung, für jedes Kind entsprechenden Alters einen Kitaplatz zur Verfügung zu stellen, ist erreicht. Bundesweit nimmt das Land Brandenburg damit einen vorderen Platz ein.
Zwar gibt es seit 1994 eine Statistik zu den Kindertageseinrichtungen, aber bis einschließlich 2002 wurden lediglich in einem Vierjahresrhythmus die Zahl der Einrichtungen, der Träger, des Personals und die zur Verfügung stehenden Kindertagesplätze, nicht jedoch die Anzahl der betreuten Kinder und deren Altersstruktur erfragt. Der wachsenden Bedeutung der Kinderbetreuung Rechnung tragend, erfolgte 2006 eine vollständige Neugestaltung der Erhebung mit Hauptaugenmerk auf die betreuten Kinder. Grundlage dafür ist das Kinder- und Jugendhilfeweiterentwicklungsgesetz (KICK) vom 1. Oktober 2005, das auch Eingang in das Achte Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) fand. Damit wurden wichtige Impulse für die Förderung von Kindertagesstätten und Tagespflegeplätzen gesetzt. Die Entwicklung der vorhandenen und besetzten Kindertagesplätze ist ein Beleg dafür.
Der Artikel ist Teil der Jubiläumsausgabe „30 Jahre Brandenburg im Spiegel der amtlichen Statistik“ der Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg, die im September 2020 erschien.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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