Deutliche Unterschiede zwischen dem Ost- und dem Westteil Berlins zeigten sich ebenfalls in den Baufertigstellungen des Jahres 1989. Während bis weit in die 1980er Jahre hinein in den Randbezirken von Berlin-Ost Wohngebäude in Plattenbauweise entstanden, lag der Bau der Großwohnsiedlungen in Berlin-West, wie das Märkische Viertel im Bezirk Reinickendorf und Gropiusstadt im Bezirk Neukölln, bereits mehr als ein Jahrzehnt zurück.
So wurden 1989 in Berlin-West mit 4 883 Wohnungen beziehungsweise 2,3 Wohnungen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner deutlich weniger Wohnungen als in Berlin-Ost fertiggestellt. In Berlin-Ost wurden im gleichen Jahr dreimal so viele Wohnungen (14.867) gebaut, sodass auf 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner 11,6 neue Wohnungen kamen. Fast drei Jahrzehnte später liegt die Zahl an Baufertigstellungen neuer Wohnungen unter dem Niveau von 1989: 2022 konnten 17.310 Wohnungen fertiggestellt werden [3] – dies entspricht 4,6 Wohnungen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.