So wächst die Generation Alpha auf
Dank der Daten des Zensus 2022 können nun erstmals auch Einblicke in die Einwanderungsgeschichte der Generation Alpha in Berlin und Brandenburg gewonnen werden.
Belege für den Zusammenhang zwischen Einkommensposition, Gesundheitsverhalten und -zustand liefern die Daten des Mikrozensus, der größten jährlichen Haushaltsbefragung Europas. Demnach sind Menschen in Berlin und Brandenburg, die über ein geringeres Pro-Kopf-Einkommen verfügen, öfter krank, übergewichtig und rauchen häufiger als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Mehr als jede zehnte Person in Berlin und Brandenburg war in den vier Wochen vor der Befragung im Rahmen des Mikrozensus erkrankt: in Berlin 15,5 %, in Brandenburg 13,3 %. Diese Werte haben sich in beiden Ländern seit 2003 kaum verändert. Die höchsten beobachteten Anteile gab es im Jahr 2013 mit 18,5 % in Berlin und 14,2 % in Brandenburg.
Zwischen dem Einkommen und der Prävalenz von Krankheiten besteht dabei ein eindeutiger Zusammenhang: Personen in der untersten Einkommensgruppe geben häufiger an, krank gewesen zu sein, als Personen in den höheren Einkommensgruppen. Die Häufigkeit nimmt mit steigendem Einkommen stetig ab. Der Unterschied zwischen der untersten und der obersten Einkommensgruppe ist in beiden Ländern ähnlich, er macht aktuell rund 6 Prozentpunkte aus. In der Vergangenheit war er mit rund 12 Prozentpunkten in Berlin in den Jahren 2013 und 2017 auch schon deutlich größer.
Ein Teil der Erklärung für die ungleiche Krankheitshäufigkeit je nach Einkommen liegt im unterschiedlichen Gesundheitsverhalten der Einkommensgruppen, beispielsweise im Rauchverhalten und im Vorliegen von Übergewicht bzw. Adipositas.
So steigen sowohl in Berlin als auch in Brandenburg seit Jahren die Anteile an übergewichtigen Personen (Body-Mass-Index: 30 und mehr) in der Bevölkerung – ein Trend, der auch bundesweit zu erkennen ist. In Brandenburg ist gegenwärtig jede fünfte Person übergewichtig, in Berlin jede sechste.
Dabei ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Vorliegen von Übergewicht und der Einkommenssituation zu erkennen. In der untersten Einkommensgruppe war der Anteil übergewichtiger Personen in beiden Ländern 2021 mehr als doppelt so hoch wie in der obersten Einkommensgruppe. Auch hier ist der Zusammenhang stetig: Der Anteil übergewichtiger Menschen sinkt mit steigender Einkommensposition.
Übergewicht betrifft in Berlin 17,3 % und in Brandenburg sogar 25,9 % der Personen mit dem niedrigsten Pro-Kopf-Einkommen. Dagegen sind (nur) 9,5 % der Berliner und 14,3 % der Brandenburger Bevölkerung mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen übergewichtig. Gleichzeitig sind in beiden Ländern die Anteile übergewichtiger Personen in den unteren Einkommensgruppen stärker gestiegen als in den oberen.
Eine positive Entwicklung zeichnet sich hingegen beim Rauchverhalten ab. Die Zahl der Raucherinnen und Raucher ist in den letzten Jahren in Berlin und Brandenburg stark zurückgegangen. Hat im Jahr 2003 noch ein Drittel (30,2 %) der Berliner und ein Viertel (26,0 %) der Brandenburger Bevölkerung ab 15 Jahren regelmäßig geraucht, waren es im Jahr 2021 in beiden Ländern nur noch 15,2 %.
Neben dieser insgesamt positiven Veränderung des Gesundheitsverhaltens ist nach wie vor ein Zusammenhang des Rauchverhaltens mit der Einkommensposition festzustellen: Sowohl in Berlin als auch in Brandenburg rauchte jede fünfte Person mit niedrigem Einkommen. In der höchsten Einkommensposition war es in Berlin nur jede zehnte Person. In Brandenburg liegt die Zahl der Fälle in der höchsten Einkommensgruppe unterhalb der statistischen Nachweisgrenze.
Methodische Hinweise
Dargestellt sind die Ergebnisse des Mikrozensus für die Bevölkerung ab 15 Jahre. Die Daten zur Gesundheit und zum Gesundheitsverhalten werden alle vier Jahre auf freiwilliger Basis erfragt, die letzte Befragung fand im Jahr 2021 statt. Ergebnisse des Mikrozensus bis zum Erhebungsjahr 2019, die auf weniger als 50 hochgerechneten Fällen sowie Ergebnisse ab dem Erhebungsjahr 2000, die auf weniger als 71 realen Befragungsfällen beruhen, sind statistisch nicht belastbar und werden nicht veröffentlicht.
Die Berechnung des bedarfsgewichtetem Pro-Kopf-Einkommen (auch: Äquivalenzeinkommen) erfolgt aus klassierten Angaben zum Nettohaushaltseinkommen. Zur Ermittlung des bedarfsgewichteten Pro-Kopf-Einkommens wird die neue OECD-Skala verwendet. Sie berücksichtigt Einspareffekte in Mehrpersonenhaushalten gegenüber Einpersonenhaushalten. Dabei wird der ersten Person im Haushalt ein Gewicht von 1, jeder weiteren Person über 13 Jahren ein Gewicht von 0,5 und jedem Kind bis 13 Jahren ein Gewicht von 0,3 zugeordnet. Das bedarfsgewichtete Pro-Kopf-Einkommen wird durch Division des monatlichen Nettohaushaltseinkommens durch die gewichtete Haushaltsgröße berechnet. Für die hier verwendeten Einkommensgruppen werden die Befragten je nach ihrem bedarfsgewichteten Pro-Kopf-Einkommen in fünf gleich große Gruppen (Quintile) eingeteilt.
Übergewicht (Adipositas, oder auch Fettleibigkeit) erhöht das Risiko verschiedener chronischer Erkrankungen, etwa des Herz-Kreislauf-Systems, von Typ-2-Diabetes oder Bluthochdruck und stellt damit ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von Adipositas ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 und mehr.
Datenangebot
Weitere Daten des Mikrozensus, u. a. zu den Themen Familie, Erwerbstätigkeit oder Wohnsituation finden Sie hier: www.statistik-berlin-brandenburg.de/bevoelkerung/demografie/mikrozensus
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