Wie viele Menschen leben in Berlin? Welche Quelle ist die richtige?
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Die Gebäude- und Wohnungszählung des Zensus 2022 liefert erstmals detaillierte Daten zur Nutzung von Energieträgern für die Beheizung von Wohngebäuden. In Berlin und Brandenburg überwiegen Fernwärme und Gas deutlich, der Anteil an Wärmepumpen steigt jedoch. Unterschiede zeigen sich vor allem, wenn das Gebäudealter in die Betrachtung einbezogen wird.
Gas und Fernwärme dominieren sowohl in Berlin als auch in Brandenburg als Energieträger für Wohngebäude. Im gesamten Wohnungsbestand Brandenburgs werden 80 % aller Wohnungen mit diesen beiden Energieträgern beheizt. Wobei bei Fernwärme – einem Sammelbegriff für Energie, die zentral erzeugt und über ein Netz an Gebäude verteilt wird – in beiden Bundesländern ebenfalls überwiegend Erdgas als Energiequelle zum Einsatz kommt. Die Dominanz von Erdgas unterstreicht die bestehende Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Etwa jede 10. Wohnung in Brandenburg wurde zum Stichtag 15. Mai 2022 mit Heizöl versorgt. Dieser ebenfalls fossile Energieträger verliert aufgrund seines hohen CO₂-Ausstoßes während des Verarbeitungsprozesses zunehmend an Bedeutung.
Wärmepumpen oder Solar- und Geothermie, die zu den erneuerbaren Energien zählen, verzeichnen einen Anteil von 3,2 %. Dieser Wert liegt über dem bundesweiten Durchschnitt von 2,7 %. Blickt man auf das Berliner Umland steigt der Anteil nochmals auf 4,5 % der Wohnungen. In der Hauptstadt dagegen spielen Wärmepumpen, Solar- und Geothermie mit einem Anteil von weniger als 1 % eine eher untergeordnete Rolle. Die vorherrschenden Energieträger in der Bundeshauptstadt sind Gas und Fernwärme (zusammen rund 89 %).
Werden die Zahlen für Brandenburg nach dem Baualter der Wohngebäude betrachtet, zeigt sich ein differenzierteres Bild: In Altbauwohnungen, die vor 1950 errichtet wurden, dominieren Gas und Heizöl. Wohnungen aus den 1950er- bis 1980er-Jahren weisen dagegen den größten Anteil bei Fernwärme auf. In den nach 1990 errichteten Wohnungen überwiegt wiederum Gas.
Von den neu gebauten Wohnungen ab 2010 wird bereits jede fünfte Wohnung (21,3 %) durch die erneuerbaren Energieträger beheizt. Damit nimmt Brandenburg ein Vorreiterrolle bei der Nutzung moderner Energien im Neubausektor ein.
In Berlin ist die Nutzung von Gas als Energieträger sehr unterschiedlich über die Baualtersklassen verteilt: In Altbauten von vor 1950 ist Gas der dominierende Energieträger, was auf die historische Infrastruktur und die geringe Verfügbarkeit anderer Energieträger in dieser Zeit zurückzuführen sein könnte. Bei den Gebäuden, die zwischen 1970 und 1989 sowie ab 2010 gebaut wurden, überwiegt die Fernwärme deutlich.
Erneuerbare Energien wie Wärmepumpen treten in den ab 1990 errichteten Gebäuden stärker in Erscheinung, auch wenn dieser Anteil in Berlin unter dem Niveau Brandenburgs liegt.
Der Vergleich zwischen Berlin und Brandenburg zeigt, dass die Nutzung der Energieträger stark vom Baualter der Wohngebäude abhängt. Über lange Zeit hinweg ist sie nahezu identisch verteilt. In alten Gebäude wird viel mit Gas geheizt, in der Nachkriegszeit wurde mehr Fernwärme verbaut. Während Berlin bei neuen Gebäuden weiterhin hauptsächlich auf Fernwärme setzt, ist in Brandenburg der Anteil von Gasheizungen hoch.
Falls Sie an Auswertungen des Zensus 2022 zu anderen Merkmalen oder einer anderen räumlichen Ebene interessiert sind, kontaktieren Sie uns gern unter info@statistik-bbb.de. Eine Übersicht der Merkmale finden Sie in der Zensusdatenbank.
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