Lohnlücke unter Bundesdurchschnitt
In Berlin verdienten Arbeitnehmerinnen durchschnittlich 10 % weniger als ihre männlichen Kollegen, in Brandenburg waren es 2 %....
Pressemitteilung Nr. 8
Stark gestiegene Verbraucherpreise sorgten im 3. Quartal 2021 dafür, dass die Reallöhne, das heißt die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einschließlich Sonderzahlungen, in der Hauptstadtregion gesunken sind. Laut Vierteljährlicher Verdiensterhebung lagen die Reallöhne im Durchschnitt in Berlin um 0,3 Prozent und in Brandenburg um 0,7 Prozent unter denen des Vorjahresquartals, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.
Die Nominallöhne stiegen in Berlin um 3,3 Prozent und in Brandenburg um 4,1 Prozent. Da die Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum in Berlin um 3,7 Prozent und in Brandenburg um 4,7 Prozent anstiegen, wurde die positive Entwicklung der Verdienste vollständig aufgezehrt.
Ergebnisse im Detail
Die Entwicklung der Nominallöhne wurde von hohen Zuwächsen sowohl im Produzierenden Gewerbe als auch im Dienstleistungsbereich geprägt. In Berlin wurden Steigerungen von 3,5 Prozent bzw. 3,4 Prozent und in Brandenburg von 3,7 Prozent bzw. 4,2 Prozent erzielt.
Am stärksten fiel die Steigerung der Nominallöhne in Berlin mit 14,6 Prozent im Grundstücks- und Wohnungswesen sowie mit 7,7 Prozent im Bereich der Information und Kommunikation aus. In Brandenburg gab es nominal mit 13,0 Prozent die größte Erhöhung im Gastgewerbe, gefolgt vom Handel mit 6,7 Prozent.
Diese Veränderungen sind u.a. auf die Lockerungen im Pandemiegeschehen und den damit verbundenen Rückgang von Kurzarbeit zurückzuführen. Da das Kurzarbeitergeld nicht Bestandteil der Bruttoverdienste ist und die wöchentliche Arbeitszeit sich wieder normalisierte, kam es zu dieser positiven Entwicklung. In Berlin stieg die wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten durchschnittlich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,3 Prozent auf 39,0 Stunden und in Brandenburg um 0,9 Prozent auf 39,7 Stunden.
Methodische Hinweise
Bei der Vierteljährlichen Verdiensterhebung handelt es sich um eine Stichprobenerhebung, die in Berlin rund 2 000 und in Brandenburg rund 1 500 Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereiches mit in der Regel ab zehn Beschäftigte umfasst. Nur in wenigen ausgewählten Branchen des Dienstleistungsbereiches werden Betriebe ab fünf Beschäftigte befragt. Die Stichprobe wird jährlich neu gewonnen, wobei ein Sechstel der im Vorjahr einbezogenen Betriebe ausgetauscht wird. Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen aller vollzeit-, teilzeit- und geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr ab. Der Reallohnindex stellt diese Verdienstentwicklung der Entwicklung der Verbraucherpreise gegenüber.
Das zur Abfederung der Verdiensteinbußen gezahlte Kurzarbeitergeld wird in der Vierteljährlichen Verdiensterhebung nicht berücksichtigt, denn es ist eine von der Bundesagentur für Arbeit gezahlte Lohnersatzleistung. Die Erhebung basiert ausschließlich auf den von Arbeitgebern gezahlten Verdiensten.
Mit Berichtsmonat Januar 2019 wurde der Verbraucherpreisindex einer Revision unterzogen und auf das neue Basisjahr 2015≙100 umgestellt. Neben der Neuberechnung des Verbraucherpreisindex war damit eine Neuberechnung des Reallohnindex zurück bis 2007 verbunden.
Datenangebot
Weitere Daten finden Sie unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/verdienste, im Detail in den Statistischen Berichten N I 1.
Verdienste/Preise
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Verdienste
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