Verfahrensanzahl gestiegen, Forderungen gesunken
Von Juli bis September 2024 wurden in Berlin insgesamt 1.160 Insolvenzverfahren gegen „Übrige Schuldner“ beantragt.
Pressemitteilung Nr. 49
In Berlin wurden 2023 insgesamt 4.303 Insolvenzverfahren gegen „Übrige Schuldner“ (Gesellschafter, ehemals selbstständig Tätige, Verbraucher und Nachlässe) beantragt. Das waren vier Verfahren bzw. 0,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Mit 455,9 Millionen EUR lagen die ausstehenden Forderungen 29,4 Prozent höher als im Vorjahr (352,4 Millionen EUR).
Zur Eröffnung gelangten 4.126 Verfahren. In 135 Fällen kam es zur Abweisung mangels Masse, da das Vermögen der Schuldnerinnen und Schuldner nicht zur Deckung der Verfahrenskosten reichte. Mit der Annahme eines bestätigten Schuldenbereinigungsplanes endeten 42 Verfahren.
Verfahren nach Schuldnergruppen
Gegen insgesamt 1.157 überschuldete ehemals selbstständig Tätige wurde 2023 ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Das waren 209 Personen bzw. 22,0 Prozent mehr als 2022. Auch die Verbindlichkeiten stiegen um 67,9 Prozent auf 314,2 Millionen EUR. Je Betroffenem betrug die Verschuldung durchschnittlich rund 271.600 EUR. Die Berliner Amtsgerichte meldeten außerdem 3.055 von Insolvenz betroffene Verbraucherinnen und Verbraucher. Das waren 196 Personen bzw. 6,0 Prozent weniger als im Vorjahr. Ihre Schulden sanken auf 131,9 Millionen EUR. Die durchschnittliche Verschuldung je Verbraucherin bzw. Verbraucher blieb mit rund 43.200 EUR knapp unter dem Niveau des Vorjahres (45.000 EUR).
Verbraucherinsolvenzen nach Bezirken
Die meisten Verbraucherinsolvenzen wurden in Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg mit 463 bzw. 376 Anträgen und voraussichtlichen Forderungen in Höhe von 16,4 Millionen EUR bzw. 14,1 Millionen EUR gezählt. Die wenigsten überschuldeten Verbraucherinnen und Verbraucher gab es in Steglitz-Zehlendorf mit 140 Verfahren und Schulden in Höhe von 8,2 Millionen EUR. Die höchste durchschnittliche Verschuldung je Verbraucherverfahren verzeichneten Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg mit rund 68.400 EUR bzw. 62.500 EUR. Hier wurde der Landesdurchschnitt deutlich übertroffen.
Datenangebot
Weitere Daten finden Sie unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/insolvenzen, im Detail in den Statistischen Berichten D III 1 – m und D III 2 – j.
Insolvenzen
Insolvenzen
Von Juli bis September 2024 wurden in Berlin insgesamt 1.160 Insolvenzverfahren gegen „Übrige Schuldner“ beantragt.
Im 3. Quartal 2024 wurden in Berlin 518 Insolvenzverfahren gegen Unternehmen beantragt, +21,0 % im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Im 3. Quartal 2024 wurden in Brandenburg 109 Insolvenzverfahren gegen Unternehmen registriert, –2,7 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres....