Lohnlücke unter Bundesdurchschnitt
In Berlin verdienten Arbeitnehmerinnen durchschnittlich 10 % weniger als ihre männlichen Kollegen, in Brandenburg waren es 2 %....
Pressemitteilung Nr. 107
Im Jahr 2022 wurden in Berlin 51 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Tarif bezahlt. In Brandenburg waren es 55 Prozent, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Es gab deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Wirtschaftszweigen.
43 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Berlin arbeiteten in Betrieben mit Tarifbindung, in Brandenburg 47 Prozent. Zudem wurden sowohl in Berlin als auch in Brandenburg 8 Prozent der Beschäftigten nach Tarif bezahlt, ohne dass ein Tarifvertrag existierte. Sie arbeiteten in Betrieben, die sich freiwillig an einen Tarifvertrag hielten.
20 Prozent der Berliner und 25 Prozent der Brandenburger Betriebe zahlten nach Tarif. In Berlin sind 12 Prozent der Betriebe tarifgebunden, in Brandenburg 19 Prozent. Bei den tarifgebundenen Betrieben überwog der Branchentarifvertrag gegenüber dem Firmentarifvertrag.
Tarifbindung nach Wirtschaftszweigen
Im Wirtschaftszweig Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung arbeiteten in beiden Ländern alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in tarifgebundenen Betrieben.
In Berlin hatten die Energieversorgung mit einem Anteil von 90 Prozent und die Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit 74 Prozent den höchsten Anteil an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in tarifgebundenen Betrieben. In Bezug auf den Anteil der Betriebe zeigten sich in beiden Wirtschaftszweigen deutliche Unterschiede. Im Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen zahlten 6 Prozent der Betriebe nach Tarif. In diesen vergleichsweise wenigen Betrieben waren jedoch 74 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt.
Die Wirtschaftszweige mit den anteilig meisten nach Tarif bezahlten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Brandenburg waren Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden (97 Prozent) sowie Erziehung und Unterricht (82 Prozent).
Ausblick
In Zukunft werden solche detaillierten Auswertungen jährlich möglich sein, da die Verdiensterhebung 2022 einem Methodenwechsel unterzogen wurde. Um die gesamtwirtschaftliche Entwicklung besser darstellen zu können, hat das Amt für Statistik unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/news/2023/tarife eine neue Unterseite zum Thema Tarife bereitgestellt.
Methodische Hinweise
Ab dem Berichtsjahr 2022 bildet die monatliche Verdiensterhebung die Datenbasis für die Tarifbindung. Die Ergebnisse beruhten bis zum Berichtsjahr 2018 auf Auswertungen der Verdienststrukturerhebung, die im vierjährigen Rhythmus durchgeführt worden ist.
Es werden ganzzahlige Prozentwerte ausgegeben. Dadurch kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Verdienste
Verdienste
Verdienste/Preise
Verdienste/Preise
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