Verfahrensanzahl gestiegen, Forderungen gesunken
Von Juli bis September 2024 wurden in Berlin insgesamt 1.160 Insolvenzverfahren gegen „Übrige Schuldner“ beantragt.
Pressemitteilung Nr. 149
Hinweis der Redaktion: In der ersten Fassung dieser Pressemitteilung befanden sich fehlerhafte Zahlen in der dargestellten Tabelle. Dies wurde korrigiert. Wir bitten um Entschuldigung.
Im 1. Quartal 2021 wurden insgesamt 780 Insolvenzverfahren gegen „Übrige Schuldner“ (Gesellschafter, ehemals selbständig Tätige, Verbraucher, Nachlässe, Gesamtgut) gestellt. Das sind 8,2 Prozent mehr Anträge als im 1. Quartal 2020. Die voraussichtlichen Forderungen lagen laut Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit 46,2 Millionen (Mill.) EUR knapp unter dem Vorjahresniveau von 46,9 Mill. EUR.
Zur Eröffnung gelangten nach den Meldungen der vier Brandenburger Amtsgerichte 767 Anträge (98,3 Prozent). In zehn Fällen reichte das Vermögen der Schuldner nicht zur Deckung der Verfahrenskosten, so dass es zur Abweisung mangels Masse kam. Mit der Annahme eines bestätigten Schuldenbereinigungsplanes endeten drei Verfahren.
Verfahren nach Schuldnergruppen
Die Zahl der überschuldeten ehemals selbständig Tätigen ging um 18,4 Prozent auf 115 zurück. Auch die offenen Forderungen lagen mit 17,9 Mill. EUR deutlich unter dem Wert des Vorjahres (27,8 Mill. EUR). Die Zahl der von einer Insolvenz betroffenen Verbraucher stieg um 15,6 Prozent auf 652 Personen (1. Quartal 2020: 564). Die voraussichtlichen Forderungen bei dieser Schuldnergruppe stiegen von 18,1 Mill. EUR auf 23,9 Mill. EUR. Die durchschnittliche Verschuldung je Verbraucher lag mit 36 689 EUR deutlich über dem Vorjahreswert (32 051 EUR).
Verbraucherinsolvenzen nach Regionen
Die meisten Verbraucherinsolvenzen wurden in der Landeshauptstadt Potsdam und im Landkreis Märkisch-Oderland und mit je 74 Verfahren und Schulden in Höhe von 2,3 Mill. EUR bzw. 2,0 Mill. EUR gezählt. Die wenigsten insolventen Verbraucher gab es in der kreisfreien Stadt Cottbus mit 15 Verfahren und 0,5 Mill. EUR Forderungen. Die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Oberspreewald-Lausitz lagen mit rund 60 100 bzw. 59 300 EUR voraussichtlichen Forderungen je Verbraucherinsolvenz deutlich über dem Landesdurchschnitt.
Zusammenhang mit der Corona-Pandemie
Effekte auf das Insolvenzgeschehen, die mit der Änderung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zusammenhängen, sind in der Statistik nur mit einem erheblichen Zeitverzug zu beobachten. Das liegt am gesetzlich festgelegten Ablauf, der bei vereinfachten Insolvenzverfahren zunächst einen außergerichtlichen Einigungsversuch vorschreibt sowie an der regulären Bearbeitungszeit der Anträge bis zur Eröffnung der Verfahren beim Insolvenzgericht. Darüber hinaus ist die gesetzliche Neuregelung zur schrittweisen Verkürzung der Laufzeit von Restschuldbefreiungsverfahren von sechs auf drei Jahre ab dem 1. Oktober 2020 ein möglicher Grund für den kurzfristig deutlichen Rückgang beantragter Verfahren. Es ist davon auszugehen, dass viele überschuldete Privatpersonen ihren Insolvenzantrag erst nach der Gesetzesveröffentlichung Ende Dezember 2020 stellen werden bzw. gestellt haben.
Datenangebot
Weitere Daten finden Sie unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/insolvenzen, im Detail in den Statistischen Berichten Kennziffer D III 1 + D III 2.
Insolvenzen
Insolvenzen
Von Juli bis September 2024 wurden in Berlin insgesamt 1.160 Insolvenzverfahren gegen „Übrige Schuldner“ beantragt.
Im 3. Quartal 2024 wurden in Berlin 518 Insolvenzverfahren gegen Unternehmen beantragt, +21,0 % im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Im 3. Quartal 2024 wurden in Brandenburg 109 Insolvenzverfahren gegen Unternehmen registriert, –2,7 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres....