Verfahrensanzahl gestiegen, Forderungen gesunken
Von Juli bis September 2024 wurden in Berlin insgesamt 1.160 Insolvenzverfahren gegen „Übrige Schuldner“ beantragt.
Pressemitteilung Nr. 150
Im 1. Quartal 2021 wurden in Berlin 294 Insolvenzverfahren gegen Unternehmen registriert. Das waren 19,2 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Nach Informationen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg sanken die voraussichtlichen Forderungen um 12,7 Prozent auf 162,6 Millionen (Mill.) EUR (1. Quartal 2020: 186,3 Mill. EUR).
Gegen 204 Unternehmen wurde beim Amtsgericht Charlottenburg ein Insolvenzverfahren eröffnet. In 90 Fällen kam es zur Abweisung mangels Masse, da das Vermögen der Schuldner nicht ausreichte, um die Verfahrenskosten zu decken.
Unternehmen nach Wirtschaftsbereichen
Die meisten Unternehmensinsolvenzen wurden im Wirtschaftsbereich „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ mit 52 Verfahren und Verbindlichkeiten in Höhe von 32,4 Mill. EUR registriert. Es folgten das Baugewerbe mit 40 Verfahren und das Gastgewerbe mit 38 Verfahren. Hier konnten Rechnungen in Höhe von 9,1 bzw. 6,8 Mill. EUR nicht beglichen werden. Die 23 insolventen Unternehmen aus dem Bereich Information und Kommunikation hatten Schulden in Höhe von insgesamt 33,5 Mill. EUR. Die Zahl der insolventen Jungunternehmen, die weniger als acht Jahre am Markt waren, verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 31,8 Prozent auf 167. Darunter befanden sich 61 Unternehmen, deren Gründung nicht länger als drei Jahre her war.
Unternehmensinsolvenzen nach Regionen
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf mit 57 Anträgen und voraussichtlichen Forderungen in Höhe von 70,3 Mill. EUR. 43 Insolvenzen und 24,5 Mill. EUR Verbindlichkeiten wurden für den Bezirk Mitte registriert. Die wenigsten Verfahren wurden in den Bezirken Spandau und Lichtenberg mit je zwölf Verfahren gezählt. Die Schuldensumme betrug hier 1,4 zw. 0,7 Mill. EUR.
Zusammenhang mit der Corona-Pandemie
Effekte auf das Insolvenzgeschehen, die mit der Änderung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zusammenhängen, sind in der Statistik nur mit einem erheblichen Zeitverzug zu beobachten. Dies liegt unter anderem an der regulären Bearbeitungszeit von der Beantragung bis zur Eröffnung eines Verfahrens beim Insolvenzgericht. Darüber hinaus wirken die Soforthilfemaßnahmen des Bundes und der Länder sowie die im März 2020 in Kraft getretene Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis zum 30. September 2020 für zahlungsunfähige und bis zum 30. April 2021 für überschuldete, staatliche Hilfsprogramme in Anspruch nehmende Unternehmen, deren Insolvenzreife auf den Auswirkungen der Corona-Pandemie beruht, derzeit noch stark verzögernd auf das Insolvenzgeschehen.
Datenangebot
Weitere Daten finden Sie unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/insolvenzen, im Detail in den statistischen Berichten Kennziffer D III 1 + D III 2.
Insolvenzen
Insolvenzen
Von Juli bis September 2024 wurden in Berlin insgesamt 1.160 Insolvenzverfahren gegen „Übrige Schuldner“ beantragt.
Im 3. Quartal 2024 wurden in Berlin 518 Insolvenzverfahren gegen Unternehmen beantragt, +21,0 % im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Im 3. Quartal 2024 wurden in Brandenburg 109 Insolvenzverfahren gegen Unternehmen registriert, –2,7 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres....