Verfahrensanzahl gestiegen, Forderungen gesunken
Von Juli bis September 2024 wurden in Berlin insgesamt 1.160 Insolvenzverfahren gegen „Übrige Schuldner“ beantragt.
Pressemitteilung Nr. 235
Im 1. Halbjahr 2021 wurden nach Angaben des Amtes für Statistik
Berlin-Brandenburg im Land Berlin 640 Insolvenzverfahren gegen
Unternehmen registriert. Das waren 6,6 Prozent weniger als im
Vorjahreszeitraum. Die voraussichtlichen Forderungen stiegen auf 327,4 Mill. EUR (1. Halbjahr 2020: 278,1 Mill. EUR).
Zur Eröffnung gelangten zwei Drittel der beantragten Insolvenzverfahren gegen Unternehmen (426 Fälle). Bei 214 Verfahren reichte das Vermögen der Schuldner nicht einmal zur Deckung der Verfahrenskosten. Hier kam es zur Abweisung mangels Masse.
Unternehmen nach Wirtschaftsbereichen
Die meisten Unternehmensinsolvenzen wurden im Berichtszeitraum für den Wirtschaftsbereich Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz mit 101 Verfahren und offenen Rechnungen in Höhe von 108,7 Mill. EUR registriert. Es folgt das Gastgewerbe mit 87 Unternehmenszusammenbrüchen und Gläubigerforderungen in Höhe von 14,7 Mill. EUR. 85 insolvente Unternehmen waren im Baugewerbe mit 15,3 Mill. EUR offenen Forderungen zu verzeichnen. 65 Prozent der insolventen Unternehmen (416 Fälle) führten die Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Als Einzelunternehmen hatten 187 verschuldete Firmen gearbeitet. Insgesamt 368 der von Insolvenz betroffenen Unternehmen konnten sich keine acht Jahre am Markt halten. Darunter waren 148 Betriebe, bei denen die Gründung nicht länger als drei Jahre zurück lag.
Unternehmensinsolvenzen nach Regionen
Im 1. Halbjahr 2021 wurden die meisten Unternehmenszusammenbrüche mit 104 Verfahren in Charlottenburg-Wilmersdorf gezählt. Die voraussichtlichen Forderungen beliefen sich hier auf 80,5 Mill. EUR. 98 insolvente Unternehmen mit Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 66,0 Mill. EUR wurden für den Bezirk Mitte registriert. Am wenigsten von der Insolvenz betroffen war der Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit 30 Verfahren und offenen Rechnungen von rund 4,2 Mill. EUR.
Zusammenhang mit der Corona-Pandemie
Effekte auf das Insolvenzgeschehen, die mit der Änderung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zusammenhängen, sind in der Statistik nur mit einem erheblichen Zeitverzug zu beobachten. Dies liegt unter anderem an der regulären Bearbeitungszeit von der Beantragung bis zur Eröffnung eines Verfahrens beim Insolvenzgericht. Darüber hinaus wirken die Soforthilfemaßnahmen des Bundes und der Länder sowie die im März 2020 in Kraft getretene Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis zum 30. September 2020 für zahlungsunfähige und bis zum 30. April 2021 für überschuldete, staatliche Hilfsprogramme in Anspruch nehmende Unternehmen, deren Insolvenzreife auf den Auswirkungen der Corona-Pandemie beruht, derzeit noch stark verzögernd auf das Insolvenzgeschehen.
Datenangebot
Weitere Daten finden Sie unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/insolvenzen, im Detail in den statistischen Berichten Kennziffer D III 1 + D III 2.
Insolvenzen
Insolvenzen
Von Juli bis September 2024 wurden in Berlin insgesamt 1.160 Insolvenzverfahren gegen „Übrige Schuldner“ beantragt.
Im 3. Quartal 2024 wurden in Berlin 518 Insolvenzverfahren gegen Unternehmen beantragt, +21,0 % im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Im 3. Quartal 2024 wurden in Brandenburg 109 Insolvenzverfahren gegen Unternehmen registriert, –2,7 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres....