Lohnlücke unter Bundesdurchschnitt
In Berlin verdienten Arbeitnehmerinnen durchschnittlich 10 % weniger als ihre männlichen Kollegen, in Brandenburg waren es 2 %....
Pressemitteilung Nr. 255
Die Reallöhne, das heißt die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste
aller Arbeitnehmenden einschließlich Sonderzahlungen, sind im 2. Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahresquartal in Berlin im Durchschnitt um 3,3 Prozent und in Brandenburg um 1,9 Prozent gestiegen. Die Nominallöhne
nahmen im gleichen Zeitraum in Berlin um 5,3 Prozent und in Brandenburg
um 4,2 Prozent zu, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.
Nachdem die Reallöhne im 1. Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahresquartal in Berlin um 0,1 Prozent und in Brandenburg um 1,7 Prozent gesunken waren, stiegen sie nun wieder deutlich an. In Berlin war es der höchste Reallohnanstieg seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020. In Brandenburg sorgte der überdurchschnittliche Anstieg der Preise um 2,3 Prozent für eine geringere Steigerung der Reallöhne. Die Preissteigerung in Berlin betrug 1,9 Prozent.
Veränderungen in ausgewählten Wirschaftszweigen
Von der positiven Lohnentwicklung im 2. Quartal 2021 sind die Branchen unterschiedlich stark betroffen: Deutliche Zuwächse wurden im Gastgewerbe beobachtet, in Berlin mit einem Anstieg der Nominallöhne um 17,8 Prozent und in Brandenburg um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Berliner Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer konnten sich im Baugewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen über jeweils 5,6 Prozent mehr Bruttomonatsverdienst freuen. In Brandenburg stiegen die Bruttomonatsverdienste im Baugewerbe um 5,1 Prozent und im Gesundheits- und Sozialwesen um 3,7 Prozent. Die Verdienste im Wirschaftszweig Kunst, Unterhaltung und Erholung stiegen in Berlin um 4,5 Prozent, während sie in Brandenburg um 2,1 Prozent fielen.
Die Ergebnisse der Vierteljährlichen Verdiensterhebung zeigen, dass sich die Verdienste in den von Schließungen und Kurzarbeit betroffenen Branchen teilweise wieder erholen. Das zur Abfederung der Verdiensteinbußen gezahlte Kurzarbeitergeld wird in der Vierteljährlichen Verdiensterhebung nicht berücksichtigt, denn es ist eine von der Bundesagentur für Arbeit gezahlte Lohnersatzleistung. Die Erhebung basiert ausschließlich auf den von Arbeitgebern gezahlten Verdiensten.
Methodische Hinweise:
Bei der Vierteljährlichen Verdiensterhebung handelt es sich um eine Stichprobenerhebung, die in Berlin rund 2 000 und in Brandenburg rund 1 500 Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereiches mit in der Regel ab zehn Beschäftigte umfasst. Nur in wenigen ausgewählten Branchen des Dienstleistungsbereiches werden Betriebe ab fünf Beschäftigte befragt. Die Stichprobe wird jährlich neu gewonnen, wobei ein Sechstel der im Vorjahr einbezogenen Betriebe ausgetauscht wird. Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen aller vollzeit-, teilzeit- und geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr ab. Der Reallohnindex stellt diese Verdienstentwicklung der Entwicklung der Verbraucherpreise gegenüber. Mit Berichtsmonat Januar 2019 wurde der Verbraucherpreisindex einer Revision unterzogen und auf das neue Basisjahr 2015≙100 umgestellt. Neben der Neuberechnung des Verbraucherpreisindex war damit eine Neuberechnung des Reallohnindex zurück bis 2007 verbunden.
Datenangebot
Weitere Ergebnisse sind in den Statistischen Berichten N I 1 - vj unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/n-i-1-vj veröffentlicht.
Verdienste
Verdienste