Wie viele Menschen leben in Berlin? Welche Quelle ist die richtige?
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Die Temperaturen steigen und schon jetzt wartet jeder Monat mit einem meteorologischen Rekord auf. Die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels machen auch vor Berlin und Brandenburg nicht Halt. Hitzewellen nehmen zu und damit auch die Zahl der hitzebedingten Sterbefälle. Für 2023 fallen die Zahlen im Vergleich der letzten 40 Jahre glücklicherweise moderat aus.
Im Durchschnitt der Jahre 1985 bis 2022 starben in Berlin 98 und in Brandenburg 59 Menschen an Hitze. Während Berlin mit 877 Hitzetoten den höchsten Stand dieser Periode im Jahr 1994 verzeichnen musste, war es in Brandenburg mit 362 Hitzetoten das Jahr 2018. 2023 wurden für Berlin 106 und für Brandenburg 51 Hitzetote ausgewiesen. Während der Sommer 2023 zwar etwas wärmer als im Durchschnitt der letzten Jahre war, handelte es sich nicht um einen ausgewiesenen Hitzesommer: Kühlere Phasen, etwa zu Ende Juli/Anfang August, sorgten für Erholung und eine insgesamt merklich geringere Hitzebelastung als etwa im vorhergehenden Jahr.
Die Betrachtung der täglichen Durchschnittstemperaturen seit 1985 offenbart interessante Details. Die dunkelblauen Bänder zu Jahresbeginn weisen auf die strengen Winter Mitte der 1980er Jahre hin. Auffällig ist auch, dass Hitze- und Kälteperioden nicht immer zur gleichen Zeit auftreten. Besonders die dunkelroten Bereiche in den Sommermonaten stechen hervor und markieren extreme Hitzeperioden. Während auch einzelne Hitzetage für den menschlichen Organismus große Belastungen darstellen, verschlimmert sich die Situation noch einmal, wenn es sich über mehrere Tage auch nachts kaum abkühlt.
Die Korrelation zwischen heißen Tagen und einem Anstieg der Sterbefälle lässt sich sehr gut anhand der Heatmaps nachvollziehen, in denen die dunkelgrünen Bänder in den Sommermonaten – Tage erhöhter Sterblichkeit – mit den Hitzeperioden zusammenfallen. Die signifikant erhöhte Zahl der Sterbefälle während der Hitzewelle 1994 ist ebenso erkennbar wie in den Jahren 2006, 2010 und 2018.
Für das Jahr 2023 wurden in Berlin 15 Hitzetage identifiziert. Dieser Wert liegt etwas über dem Mittel der Jahre 1985 bis 2022 (13 Hitzetage). Die Anzahl der Exzesstage 2023 ist außergewöhnlich niedrig, was methodisch mit der insgesamt höheren Sterblichkeit während der Corona-Pandemie zusammenhängen kann. Von den 16 Exzesstagen des Jahres entfielen vier auf Hitzetage; auf dieser Grundlage ergibt sich eine Anzahl von 106 Hitzetoten in der Gesamtpopulation. Das sind rund 10 % mehr als im Durchschnitt der Jahre 1985 bis 2022 (98 Hitzetote).
In Brandenburg wurden für das Jahr 2023 insgesamt acht Hitzetage identifiziert, was exakt dem Durchschnitt der Jahre 1985 bis 2022 entspricht. Die Anzahl der Exzesstage ist wie in Berlin außergewöhnlich niedrig, was auch hier mit der insgesamt höheren Sterblichkeit während der Corona-Pandemie zusammenhängen kann. Von den 23 Exzesstagen des Jahres 2023 entfielen zwei auf Hitzetage: Auf dieser Grundlage ergibt sich eine Anzahl von 51 Hitzetoten in der Gesamtpopulation, was unter dem Durchschnitt der Jahre 1985 bis 2022 liegt (59 Hitzetote).
Die Analyse der hitzebedingten Mortalität wird vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg im Auftrag der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Berlin und im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg durchgeführt. Das Analyseverfahren wurde gemeinschaftlich erarbeitet und abgestimmt; eine ausführliche Darstellung des Berechnungsverfahrens und der Historie findet sich in dem Beitrag „Hitzebedingte Sterblichkeit in Berlin und Brandenburg“. Auf dieser Grundlage erfolgten auch die Berechnung und Datenlieferung bis einschließlich dem Berichtsjahr 2019.
In Absprache mit den auftraggebenden Institutionen wurde das Verfahren ab dem Berichtsjahr 2020 angepasst. Während die eigentliche Berechnungsmethode unangetastet blieb, wurde eine Erhöhung der Datenqualität und Aussagekraft der Ergebnisse bei einer deutlichen Vorverlegung des Liefertermins angestrebt. Dies konnte durch den Einsatz eines neuen Analyseverfahrens im Amt für Statistik Berlin-Brandenburg erreicht werden, bei dem auch einige Modifikationen gegenüber dem ursprünglichen Verfahren vorgenommen wurden. So wurden die Datengrundlage bei den Wetterdaten und der Beobachtungszeitraum ausgeweitet und weitere Datenquellen für die Sterbefälle erschlossen, die eine deutlich frühere Ergebnisberechnung zulassen.
Querschnittsanalysen, EXSTAT, Geoservice
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