Preisbarometer für Brandenburg
Waren und Dienstleistungen unter der Lupe
In der Systematik des Verbraucherpreisindex werden die etwa 700 Waren und Dienstleistungen in 12 Abteilungen aufgeteilt. Um die Darstellung thematisch einheitlich und übersichtlich zu gestalten, wurden diese Abteilungen für diese Analyse zu sieben Kategorien zusammengefasst. Die neu gebildeten Kategorien decken alle Ausgabenbereiche privater Haushalte ab.
Wählen Sie einen Themenbereich.
Wohnen
Mit einem Wägungsanteil von 32,7 % hat sie unter den sieben Kategorien den größten Einfluss auf die Berechnung des gesamten Preisindex. Zwischen Januar 2020 und Dezember 2024 verzeichneten die darin enthaltenen Produkte und Dienstleistungen einen Anstieg von 16,4 %.
Top 4: Produkte mit der stärksten Teuerung seit 2020
%
Feste Brennstoffe
%
Erdgas
%
Fernwärme
%
Parkett, Laminat o. a. harter Bodenbelag
Wie teuer wurden Möbel, Miete, Backofen und Werkzeug?
Die Preise für Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe stiegen kontinuierlich an. Der Rückgang im Dezember 2022 ist vor allem auf die Dezember-Soforthilfe der Bundesregierung zurückzuführen. Zudem beruhigten sich die Energiemärkte nach den Turbulenzen der Energiekrise 2022 allmählig, was die Preisentwicklung in dieser Kategorie zusätzlich etwas stabilisiert hat. Inzwischen haben sich die Preise auf einem Niveau eingependelt, das mehr als 15 % über dem Stand von 2020 liegt.
Die Preise für Möbel, Leuchten, Geräte und Haushaltszubehör zeigten hingegen einen durchgängigen Aufwärtstrend, mit leichten Schwankungen, der bis Januar 2024 nahezu dem Verlauf des Gesamtindex entsprach. Im Jahr 2024 lagen die Preisanstiege in dieser Kategorie unterhalb des Gesamtindexes, aber dennoch etwa 18,2 % höher als im Januar 2020.
Nahrungs- und
Genussmittel
Sie haben im Verbraucherpreisindex einen Wägungsanteil von 15,4 %. Zwischen Januar 2020 und Dezember 2024 verzeichneten die darin enthaltenen Waren zusammen eine durchschnittliche Preissteigerung von 34,3 %.
Top 4: Produkte mit der stärksten Teuerung seit 2020
%
Quark und Frischkäse
%
Tomaten- oder Gewürzketchup
%
Weizenmehl
%
Kekse
Wie teuer wurden Butter, Bier, Bonbons und Tabak?
Während sich bis Frühjahr 2022 die Preise für Nahrungs- und Genussmittel nahezu identisch zum Gesamtindex entwickelt haben, stiegen die Nahrungsmittel seit diesem Zeitpunkt, dem Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine, deutlich stärker an. Im Dezember 2024 waren die Preise für Nahrungsmittel 38,4 % und alkoholfreie Getränke 27,8 % höher als im Januar 2020. Beide Bereiche zusammen betrachtet stiegen um insgesamt 37,1 %.
Die Preise für alkoholische Getränke und Tabakwaren stiegen in den letzten fünf Jahren um insgesamt 25,0 %; davon alkoholische Getränke um 17,1 % und Tabakwaren um 31,5 %.
Verkehr und
Kommunikation
und hat einen Wägungsanteil von 16,2 %. Zwischen Januar 2020 und Dezember 2024 stiegen die Preise um 20,5 %, jedoch unterschiedlich stark in den verschiedenen Bereichen.
Top 4: Produkte mit der stärksten Teuerung seit 2020
%
Flugticket, europäisches Ausland, Economy
%
Mietwagen
%
Autogas
%
Fahrschule und Führerscheingebühr
Wie teuer wurden Benzin, Bahnfahrt und Mobiltelefon?
Seit Dezember 2020 sind die Preise für den Bereich Verkehr stark gestiegen und lagen seitdem immer über dem Verlauf des Gesamtindex. Zum Bereich Verkehr gehört auch die Personen- und Güterbeförderung, die hauptsächlich für die Rückgänge in der Kurve verantwortlich war. Im Juni, Juli und August 2022 galt das 9-Euro-Ticket und im Mai 2023 wurde das Deutschlandticket eingeführt.
Im Bereich Post und Telekommunikation gab es wenig Bewegung. In den letzten fünf Jahren verlief die Kurve mit minimalsten Schwankungen um den Basiswert von 100. Im Dezember 2024 lag in diesem Bereich ein leichter Rückgang von 3,6 % gegenüber den Preisen von Januar 2020 vor.
Freizeit, Kultur, Reisen
ab und hat einen Wägungsanteil von 15,1 % im Gesamtpreisindex. Von Januar 2020 bis Dezember 2024 verzeichneten die entsprechenden Produkte und Dienstleistungen insgesamt eine Preissteigerung von 25,1 %.
Top 4: Produkte mit der stärksten Teuerung seit 2020
%
Pauschalreise ins Ausland, Nahziele (<6 h Flugzeit bei Direktflug)
%
Katzenstreu, Vogelsand o. Ä.
%
Vogelfutter
%
Hauptspeise
Wie teuer wurden Urlaubsreise, Sonnenschirm und Hundefutter?
Der Bereich Freizeit, Unterhaltung und Kultur setzt sich aus einer Vielzahl von Waren und Dienstleistungen zusammen. Enthalten sind hier neben Pauschalreisen auch Katzenstreu, Kinobesuche und Spielekonsolen. Zusammengenommen ist dieser Bereich im Vergleich zum Januar 2020 um 20,8 % gestiegen. Die Entwicklung der einzelnen Preise ist jedoch sehr unterschiedlich. So sind Pauschalreisen in diesem Zeitraum um 61,0 % gestiegen, Freizeit- und Kulturdienstleistungen hingegen „nur“ um 20,5 %.
Die Preise für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen für Brandenburg sind seit Frühjahr 2022 kontinuierlich angestiegen und lagen im Dezember 2024 mit 34,7 % deutlich höher als im Januar 2020. Übernachtungen stiegen um 30,1 % und Gaststättendienstleistungen um 35,9 %.
Da während der Corona-Pandemie Hotels und Gaststätten zeitweise geschlossen waren, gab es in dieser Zeit keine echten Preisdaten. Stattdessen wurden die Werte imputiert und können von der tatsächlichen Entwicklung abweichen, weshalb die Angaben nur eingeschränkt aussagekräftig sind.
Gesundheit und
Bildung
Von Januar 2020 bis Dezember 2024 stiegen die Preise in dieser Kategorie um 16,7 %. Mit einem Anstieg von 37,4 % stiegen die Dienstleistungen sozialer Einrichtungen im Vergleich zum Januar 2020 am stärksten. Die Preise für Bildungswesen stiegen im Vergleich um 10,4 % und für Gesundheit um 8,2 %. Der Wägungsanteil liegt bei 9,2 %.
Top 4: Produkte mit der stärksten Teuerung seit 2020
%
Ambulante Pflege
%
Essen auf Rädern
%
Entgelt für weiterführende Schule
%
Stationäre Pflege
Wie teuer wurden Medikamente, Altenpflege und freie Schule ?
Die Preisentwicklung für Gesundheit und Bildung lag unterhalb der Preisentwicklung des Gesamtindexes, stieg in den letzten fünf Jahren also nicht so stark an. Gerade im Bereich der Bildung sind viele Kurvenverläufe zeitweise geradlinig, z. B. bei den Nachhilfeunterrichten. Dies liegt daran, dass die Bildungsinstitute ihre Preise nur ein oder zwei Mal pro Jahr anpassen.
Die Preise der Dienstleistungen sozialer Einrichtungen zeigten deutliche Schwankungen. Am aktuellen Rand lag die Preisentwicklung etwa 5 Prozentpunkte über der des Gesamtindexes.
Bekleidung,
Accessoires und Körperpflege
Sie hat einen Wägungsanteil von 7,0 % im gesamten Warenkorb. Im Zeitraum von Januar 2020 bis Dezember 2024 kam es zu einer Preiserhöhung von durchschnittlich 22,8 % bei den enthaltenen Produkten und Dienstleistungen.
Top 4: Produkte mit der stärksten Teuerung seit 2020
%
Deospray oder -roller
%
Herrenfriseur
%
Gesichtskosmetik
%
Schuhreparatur
Wie teuer wurden Jeans, Zahncreme und Friseur?
Am Wellenverlauf des Bereichs Bekleidung und Schuhe ist der Wechsel von Sommer- zu Winterware und umgekehrt deutlich erkennbar. Seit Anfang 2020 kam es trotz der Schwankungen insgesamt nur zu geringen Preissteigerungen.
Die Waren und Dienstleistungen im Bereich Körperpflege verliefen ähnlich wie der Gesamtindex, jedoch lag die Preisentwicklung seit Anfang 2021 über dem Gesamtindex. Im Vergleich zu Januar 2020 stiegen die Preise im Schnitt um 36,5 %.
Persönliche Gebrauchsgegenstände wie Zahnbürsten oder Shampoo stiegen in den letzten fünf Jahren um 18,4 %. Seit Beginn 2022 lag die Entwicklung in diesem Bereich unterhalb des Gesamtindex.
Versicherungen und Gebühren
und macht 4,3 % des Verbraucherpreisindex aus. Die Preise stiegen von 2020 bis 2024 um 21,7 %, allerdings nicht in allen Bereichen gleichmäßig. Versicherungsdienstleistungen stiegen im Vergleich zum Januar 2020 um 26,9 %, Finanzdienstleistungen um 16,0 % und andere Dienstleistungen um 15,8 %.
Top 4: Produkte mit der stärksten Teuerung seit 2020
%
Kraftfahrzeugversicherung
%
Rechtsschutzversicherung
%
Passgebühr o. Ä.
%
Vekehrsrechtsschutzversicherung
Wie teuer wurden Versicherung, Bankgebühr und Notar?
In allen drei Dienstleistungsbereichen ist ein Anstieg der Preise zu erkennen. Seit Anfang 2020 lag die Preisentwicklung bis Januar 2024 unterhalb des Gesamtindexes. Versicherungsdienstleistungen stiegen im letzten Jahr deutlich an und lagen dadurch am aktuellen Rand höher als der Gesamtindex. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die Steigerung der Kraftfahrzeugversicherung von 59,9 % zum Januar 2020 und der Rechtsschutzversicherung von 31,7 %.