Unterschiede in Berlin und Brandenburg
Männer leben im Schnitt deutlich kürzer als Frauen. Wie sieht es in Berlin und Brandenburg aus?
Pressemitteilung Nr. 133
Im Land Brandenburg wurde 2022 der höchste Sterbeüberschuss seit der Wiedervereinigung erreicht. Es starben 19 963 Personen mehr als Kinder geboren wurden. Grund für den hohen Sterbeüberschuss war der Einbruch der Geburten, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.
Die Zahl der Geburten sank im Vergleich zu 2021 um 1 590 Geburten bzw. 8,4 Prozent auf 17 439. Die Zahl der Sterbefälle blieb indessen mit 37 402 nahezu unverändert. Je 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden sieben Kinder geboren und 15 Menschen starben.
Zusammengefasste Geburtenziffer auf langjährigem Tiefstand
Während die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter stieg, nahm die der Geburten ab. Damit sank auch die Geburtenneigung im Land. Die zusammengefasste Geburtenziffer lag 2022 bei 1,47 Kindern je Frau im gebärfähigen Alter und sank damit auf das Niveau von 2013. Diese Entwicklung betraf sowohl die deutschen (1,43) als auch in geringerem Maße die ausländischen Frauen (1,79).
Das Durchschnittsalter der Mütter bei Geburt ihres Kindes lag bei 31,8 Jahren. Frauen, die ihr erstes Kind zur Welt brachten, waren im Schnitt 29,9 Jahre alt. Beim zweiten Kind betrug das Durchschnittsalter der Mütter 32,7 Jahre.
Regionale Unterschiede beim Geburtengeschehen
In Potsdam kamen im Landesvergleich die meisten Kinder zur Welt (1 658). Gleichzeitig lebten in der Stadt vergleichsweise viele Frauen im gebärfähigen Alter, sodass die Landeshauptstadt die zweitniedrigste zusammengefasste Geburtenziffer (1,23) aufwies. Die niedrigste Geburtenziffer mit 1,16 Kindern je Frau wurde für die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder) ermittelt, wo auch die wenigsten Kinder im Land geboren wurden. Mit 346 Neugeborenen kam 2022 in Frankfurt (Oder) durchschnittlich weniger als ein Kind pro Tag auf die Welt. Die rechnerisch höchste Fruchtbarkeit wiesen die Landkreise Dahme‑Spreewald mit einem Anstieg auf 1,68 Kinder je Frau und Oberspreewald‑Lausitz mit konstant 1,65 Kindern je Frau auf.
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Alle kreisfreien Städte und Landkreise mit Sterbeüberschuss
2022 starben in Brandenburg 37 402 Menschen. Das waren rund 0,02 Prozent oder 6 Personen mehr als im Vorjahr. Ursache für die anhaltend hohen Sterbezahlen ist die Altersstruktur der Brandenburger Bevölkerung. Die geburtenstarken Jahrgänge der 1930er und 1940er befinden sich im fortgeschrittenen Alter mit hoher Sterbewahrscheinlichkeit. Ebenso erreicht die Generation der sogenannten Babyboomer ein Alter mit erhöhtem Sterberisiko.
Für Brandenburg ergab sich ein Sterbeüberschuss von 19 963 Personen. Das waren 8,7 Prozent mehr als 2021 – der höchste Stand seit der Wiedervereinigung. In keinem Kreis gab es 2022 einen Geburtenüberschuss. Unter allen kreisfreien Städten und Landkreisen sprang Märkisch‑Oderland an die Spitze der Statistik und wies den höchsten Sterbeüberschuss in Höhe von 1 665 Personen auf, gefolgt von Oder‑Spree mit 1 600 Personen mehr an Sterbefällen denn an Geburten. Frankfurt (Oder) wies trotz der niedrigen Geburtenzahl den zweitgeringsten Sterbeüberschuss (579 Personen) auf. Potsdam hatte mit 331 Personen den geringsten Sterbeüberschuss.
Da in den Verwaltungsbezirken unterschiedlich viele Menschen lebten, ist ein standardisierter Vergleich von Vorteil: Während in Potsdam je 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner neun Kinder geboren wurden und zehn Menschen starben, kamen in der Prignitz je 1 000 Personen in der Bevölkerung sechs Kinder zur Welt und 19 Menschen starben.
Juli und August am beliebtesten für Eheschließungen
2022 wurde im Land Brandenburg wieder häufiger der Bund fürs Leben geschlossen. 13 178 Eheschließungen wurden gezählt. Das waren 1 360 Eheschließungen bzw. 11,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders beliebt waren Eheschließungen in den Sommermonaten Juli und August. Bei 97 Prozent der Eheschließungen wurden Mann und Frau getraut. Bei 94 Prozent der Eheschließungen verfügten beide Ehepartner über die deutsche Staatsangehörigkeit. Die Altersgruppe der 30- bis unter 40-Jährigen, gefolgt von den 40- bis unter 50-Jährigen, hat am häufigsten den Bund der Ehe geschlossen.
Datenangebot
Weitere Daten finden Sie unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/bevoelkerung/demografie/geburten-sterbefaelle-eheschliessungen, im Detail in den statistischen Berichten Kennziffer A II 1-j.
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