Pressemitteilung Nr. 180
2023 wurden in Berlin 32.334 Personen verurteilt. Das entspricht einem Anstieg von 2,1 % gegenüber dem Vorjahr. In Brandenburg hingegen ging die Zahl der Verurteilungen um 11,1 % auf 15.226 zurück. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt, stellt das den niedrigsten Wert seit Beginn der statistischen Erfassung in der Strafverfolgung (1994) dar.
Seit 2000 ist in Brandenburg ein deutlicher Abwärtstrend bei der Zahl der Verurteilungen erkennbar. Lediglich in den Jahren 2015, 2017, 2018 und 2022 gab es einzelne Unterbrechungen dieses Trends. Während im Jahr 2000 noch 47.778 Personen verurteilt wurden, waren es im Jahr 2023 weniger als ein Drittel davon.
Geschlecht und Vorstrafen
Wie auch in den Vorjahren handelte es sich bei den Verurteilten überwiegend um Männer. Ihr Anteil betrug in Berlin 79,4 % und in Brandenburg 83,1 %. Knapp die Hälfte aller Verurteilten in der Hauptstadtregion war bereits ein- oder mehrmals vorbestraft. In Berlin lag der Anteil mit 15.032 Personen bei 46,5 % und in Brandenburg mit 6.916 Personen bei 45,4 %.
Häufige Straftaten
In Berlin entfielen die meisten Verurteilungen auf Vermögens- und Urkundendelikte (23,1 %), gefolgt von Diebstahl und Unterschlagung (22,6 %) sowie Straftaten im Straßenverkehr (19,4 %). In Brandenburg hingegen standen Straftaten im Straßenverkehr mit einem Anteil von 32,2 % an erster Stelle, gefolgt von Vermögens- und Urkundendelikten (17,2 %) sowie Diebstahl und Unterschlagung (12,6 %).
Verurteilte nach Jugendstrafrecht
In Berlin wurden 3,4 % aller Straftäter nach Jugendstrafrecht verurteilt, in Brandenburg 4,1 %. Das Jugendstrafrecht findet Anwendung bei Jugendlichen und teilweise bei Heranwachsenden. Jugendliche sind Personen, die älter als 14 Jahre, aber noch keine 18 Jahre alt sind. Heranwachsende sind Personen, die zwischen 18 und 21 Jahren alt sind.
Verurteilungsquote und Freisprüche
Die Verurteilungsquote gibt den Anteil der Abgeurteilten an, die rechtskräftig verurteilt wurden. Abgeurteilte umfassen alle Personen, deren Strafverfahren durch Strafbefehl, Urteil oder Einstellungsbeschluss rechtskräftig abgeschlossen wurden. In Berlin lag die Verurteilungsquote bei 80,2 %, in Brandenburg bei 77,1 %. Diese Werte entsprechen in etwa denen des Vorjahres.
Datenangebot
Weitere Daten finden Sie im Statistischen Bericht B VI 1 – j für Berlin, der unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/b-vi-1-j zum kostenlosen Herunterladen bereitsteht.
