Lohnlücke unter Bundesdurchschnitt
In Berlin verdienten Arbeitnehmerinnen durchschnittlich 10 % weniger als ihre männlichen Kollegen, in Brandenburg waren es 2 %....
Pressemitteilung Nr. 277
Die anhaltend hohe Inflation führte auch im 3. Quartal 2022 zu einem deutlichen Rückgang der Reallöhne in der Hauptstadtregion, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.
Nach vorläufigen Ergebnissen der neuen Verdiensterhebung fiel die Verdienstentwicklung in Berlin und Brandenburg unterschiedlich aus. Die Reallöhne, das heißt die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste aller Arbeitnehmenden einschließlich Sonderzahlungen, sanken im 3. Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal in Berlin um 2,2 Prozent und in Brandenburg um 5,7 Prozent.
Die Nominallöhne stiegen zwar in diesem Zeitraum um 5,9 Prozent in Berlin und um 2,3 Prozent in Brandenburg, aber diese positive Entwicklung wurde durch weiterhin stark gestiegene Verbraucherpreise zunichtegemacht. Die Teuerung betrug in Berlin 8,3 Prozent und in Brandenburg 8,5 Prozent.
Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen aller vollzeit-, teilzeit- und geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich ab, der Reallohnindex die preisbereinigte Verdienstentwicklung.
Methodische Hinweise zur Verdiensterhebung 2022 und Basisumstellung
Die Verdiensterhebung wird seit Januar 2022 in rund 6 000 Betrieben in Berlin und Brandenburg monatlich durchgeführt. Die seit Berichtsjahr 2007 durchgeführte Vierteljährliche Verdiensterhebung wurde Ende 2021 eingestellt. Außerdem wurden alle Verdienstindizes ab 2022 unter Verwendung eines aktualisierten Wägungsschemas berechnet und auf den neuen Basiszeitraum 1. Quartal 2022=100 umgestellt. Weiter zurückliegende Werte sind rechnerisch umbasiert worden. Veränderungsraten können rundungsbedingt abweichen. Alle Ergebnisse der Berichtsquartale 2022 werden als vorläufige Ergebnisse veröffentlicht, da 2023 durch die Umstellung auf den Basiszeitraum 2022=100 eine vollständige Revision aller Verdienstindizes vorgenommen wird. Endgültige Verdienstindizes für 2022 werden im 1. Halbjahr 2023 veröffentlicht.
Um weiterhin lange Zeitreihen zur Verdienstentwicklung bereitzuhalten, wurden neue und alte Indexreihen der Verdienste rechnerisch verknüpft. Aufgrund der unterschiedlichen Erhebungskonzepte der bisherigen sowie der neuen Verdiensterhebung sind die Daten für 2022 trotzdem nur eingeschränkt mit den Daten für 2021 vergleichbar.
Weitere methodische Hintergrundinformationen hat das Statistische Bundesamt unter: www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Realloehne-Nettoverdienste/Methoden/veraenderung-nominallohnindex.html veröffentlicht.
Verdienste/Preise
Verdienste/Preise
In Berlin verdienten Arbeitnehmerinnen durchschnittlich 10 % weniger als ihre männlichen Kollegen, in Brandenburg waren es 2 %....
Die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse unterhalb der Niedriglohnschwelle ist in den vergangenen zehn Jahren sowohl in Berlin als auch in Brandenburg deutlich zurückgegangen.
Im 3. Quartal 2024 legten die Reallöhne in Berlin und Brandenburg deutlich zu. Verantwortlich dafür waren gestiegene Bruttolöhne bei einer gleichzeitig niedrigen Teuerung.