Immer attraktiver, aber auch teurer
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In den letzten Jahren sind die durchschnittlichen Einkommen (ohne Differenzierung nach Einkommensart) für beide Geschlechter gestiegen. Dennoch ist die Einkommenssituation für Männer nach wie vor deutlich besser als für Frauen.
Nach Daten des Mikrozensus bezogen 2019 in den mittleren Altersgruppen (35 bis unter 55-Jährigen) 68,5 % der Männer, aber nur 58 % der Frauen ein Nettoeinkommen von mehr als 1 500 Euro monatlich. Mit zunehmendem Alter vergrößert sich die Einkommensdifferenz zwischen den Geschlechtern. In den Altersgruppen der ab 55-Jährigen befanden sich 55,1 % der männlichen und 43,6 % der weiblichen Bevölkerung in der Einkommenskategorie von mehr als 1 500 Euro monatlich. Der Anteil von Personen mit einem Einkommen von mehr als 1 500 Euro im Monat ist bei beiden Geschlechtern im Vergleich zum Vorjahr abermals gestiegen. Mindestens 2 600 Euro monatliches Nettoeinkommen hatten 2019 18,7 % der Männer und 10,4 % der Frauen. (Tab. 1)
Die geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede der Erwerbstätigen entsprechen in etwa denen der Gesamtbevölkerung. Im unteren Bereich mit einem monatlichen Nettoeinkommen von unter 1 100 Euro lagen laut Mikrozensus 2019 18 % der erwerbstätigen Frauen sowie 14,4 % der erwerbstätigen Männer. Höhere Nettoeinkommen ab 2 000 Euro erzielten 49,5% der erwerbstätigen Männer und 39,4 % der erwerbstätigen Frauen. (Tab. 2)
Durchschnittlicher Bruttoverdienst
Ebenfalls deutlich sind die geschlechtsspezifischen Differenzen beim durchschnittlichen Bruttoverdienst der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Hier kommt vor allem zum Tragen, dass Frauen häufiger in Branchen mit geringerem Durchschnittseinkommen tätig sind und dort vielfach auch in Berufen oder Positionen, die geringer entlohnt werden.
Insgesamt verdienten sozialversicherungspflichtig-beschäftigte Frauen 2019 durchschnittlich 3 107 Euro im Monat (Brutto) und lagen damit um 18,8 % unter den Monatsverdiensten der Männer mit 3 825 Euro. Neben der geringeren Entlohnung wirkt sich hier die stärkere Verbreitung von Teilzeitarbeit unter Frauen aus. Besonders große geschlechtsspezifische Unterschiede gab es bei den jährlichen Sonderzahlungen (Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Leistungsprämien u.a.). Diese waren für Frauen im Durchschnitt um 43,6 % geringer als für Männer. (Tab. 3)
Der Verdienstabstand bei den durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten betrug 2019 für die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 11,7 %. In den höheren Einkommenskategorien ist dieser Verdienstabstand größer als in den unteren Einkommenskategorien. Während er in der höchsten Einkommensgruppe 18,4 % betrug, waren es in den untersten Einkommensgruppen nur rund 1,8 %. Hinzu kommt, dass 15,3 % der männlichen, aber nur 11,5 % der weiblichen Beschäftigten zur Leistungsgruppe 1 (höchste Einkommensgruppe) gehörten. (Tab. 3)
Branchenspezifische Verdienstunterschiede
Die Höhe der Durchschnittseinkommen unterscheidet sich erheblich nach Branchen und Wirtschaftsbereichen. So verdienten 2019 die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Wirtschaftsbereichen Information und Kommunikation, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie Energieversorgung durchschnittlich zwischen 55 000 und 67 000 Euro brutto pro Jahr. In den Bereichen Gesundheit, Soziales, Erziehung und Unterricht sowie Dienstleistungen und Handel lagen die Verdienste dagegen im Durchschnitt nur zwischen 33 000 und 46 000 Euro; Schlusslicht war das Gastgewerbe mit lediglich rund 22 000 Euro.
Frauen sind vor allem in den Bereichen Gesundheit und Soziales sowie Erziehung und Unterricht dominierend. Vergleichsweise gering ist ihr Anteil in den Branchen mit hohen Durchschnittsverdiensten. Eine Ausnahme bildet der Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit einem Frauenanteil von 55,4 %. Aber auch hier verdienten Frauen 2019 16,6 % pro Stunde und 23,7 % pro Monat bzw. Jahr weniger als Männer.
Die höchsten branchenspezifischen Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen waren bei den freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen zu verzeichnen. In diesem Wirtschaftsbereich verdienten Frauen 2019 24,2 % pro Stunde und 28,2 % pro Monat bzw. Jahr weniger als Männer. Dieser Verdienstabstand hatte sich im Vergleich zum Vorjahr vergrößert.
Die Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern sind in Branchen mit hohem Einkommensniveau in der Regel größer als in Branchen mit niedrigem Einkommensniveau. So lagen die Bruttostundenverdienste von Frauen im Bereich der freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie der Energieversorgung rund ein Viertel bzw. ein Fünftel unter denen der Männer, während sie im Gastgewerbe nur um 3,6 % unter denen der Männer lagen. In zwei Wirtschaftsbereichen verdienten Frauen 2019 durchschnittlich etwas mehr pro Stunde als Männer: Verkehr und Lagerei sowie Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung. Das hängt mit den unterschiedlichen beruflichen Positionen zusammen, die Männern bzw. Frauen in diesen Wirtschaftsbereichen einnehmen. (Tab. 4)
Der Artikel ist Teil des Gender Datenreport 2019, einem Gemeinschaftsprojekt des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg und der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Berlin.
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