Wie viele Menschen leben in Berlin? Welche Quelle ist die richtige?
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Die Bevölkerungsvorausberechnung schreibt demografische Strukturen der Vorjahre auf statistischer Basis ausgehend vom Jahr 2019 bis zum Jahr 2030 fort. Die Brandenburger Bevölkerungszahl dürfte noch bis zum Jahr 2025 ansteigen und erst danach leicht zurückgehen.
Wie entwickelt sich die Bevölkerungszahl in Brandenburg in den kommenden Jahren? Eine wichtige Frage, denn Verschiebungen in der Zahl und Zusammensetzung der Bevölkerung haben praktische Konsequenzen für nahezu alle Lebens-, Wirtschafts- und Politikbereiche – von der Kita bis zur Verkehrsplanung. Deshalb hat das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg gemeinsam mit dem Brandenburger Landesamt für Bauen und Verkehr im Juni 2021 eine aktualisierte Bevölkerungsvorausberechnung vorgelegt.
Bevölkerungszahl steigt noch kurzfristig an
Gemäß den Berechnungsergebnissen, wächst die Brandenburger Bevölkerung noch kurzfristig weiter, da die Wanderungsgewinne das wachsende Geburtendefizit übertreffen. Die Bevölkerungszahl steigt noch bis 2025 und geht erst danach leicht zurück. Allerdings liegt sie selbst im Jahr 2030 mit 2,54 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern um 0,7 Prozent respektive 17 000 Personen über dem Ausgangsjahr 2019 mit 2,52 Millionen Personen.
Die Nettozuwanderung kompensiert zunächst den weiter ansteigenden Sterbeüberschuss. Zwar werden eine konstante Geburtenrate und eine steigende Lebenserwartung angenommen, aber das demografische Echo der 1990er Jahren hallt nach. Wegen der Geburtenausfälle der Nachwendejahre steht heute und in der nahen Zukunft nur eine vergleichsweise kleinere Altersgruppe von Frauen im Familiengründungsalter bereit. Ihr gegenüber steht eine zahlenmäßig große Gruppe hochbetagter Menschen.
Drei Berechnungsvarianten tragen Unsicherheit von Wanderungsbewegungen Rechnung
Die Wanderungsgewinne im Land Brandenburg dürften sich auf einem relativ hohen Niveau bewegen. Denn zum einen steigt die Nettozuwanderung aus Berlin wieder. Zum anderen bringt die Auslandszuwanderung erhebliche Wanderungsgewinne. Wie die Wanderungszahlen tatsächlich ausfallen werden, ist jedoch die unsicherste Komponente im Vorausberechnungsmodell. Die untere und die obere Variante der Vorausberechnung zeigen deshalb auf Landesebene einen Entwicklungskorridor auf, welcher sich zwischen einem Bevölkerungsrückgang von 1,8 Prozent und einem Zuwachs von 3,3 Prozent verläuft.
Regionale Unterschiede
Die Unterschiede zwischen Berliner Umland und Weiterem Metropolenraum wachsen nicht mehr ganz so stark. Für den Weiteren Metropolenraum werden größere Wanderungsgewinne als in früheren Jahren angenommen. Die Bevölkerungszahl schrumpft zwar noch immer, der Rückgang wird jedoch deutlich abgemildert. In den äußeren Landesteilen sinkt die Bevölkerungszahl wegen des steigenden Geburtendefizits um 4,4 Prozent bis zum Jahr 2030. Mit einem allein wanderungsbedingten Bevölkerungszuwachs von voraussichtlich 8,4 Prozent ist dagegen im Berliner Umland zu rechnen. Die Bevölkerungsverteilung innerhalb des Landes Brandenburg verschiebt sich damit weiter zugunsten des Berliner Umlandes.
Eine Vorausberechnung ist keine Vorhersage
Die Bevölkerungsvorausberechnung für das Land Brandenburg schreibt demografische Strukturen der Vorjahre auf statistischer Basis ausgehend vom Jahr 2019 bis zum Jahr 2030 fort. Sie veranschaulicht anhand der statistisch beobachteten Strukturen der Geburten, Sterbefälle und Wanderungen und deren Fortschreibung, wie sich die Bevölkerungszahlen für verschiedene Altersgruppen im zeitlichen Verlauf und der räumlichen Verteilung entwickeln.
Die möglichen Folgen der Covid-19-Pandemie für die demografische Entwicklung sind noch nicht absehbar. Sie konnten in der vorliegenden Vorausberechnung nicht berücksichtigt werden.
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