Statistiken für den Osterkorb
Ostern in Berlin und Brandenburg: Wir haben die Statistiken durchsucht und interessante Zahlen zu Eiern, Blumen, Schafen und Feierlaune zusammengetragen.
Heute startet die Weltgesundheitsorganisation unter dem Motto „Gesunde Anfänge, hoffnungsvolle Zukunft“ ihre einjährige Kampagne zur Förderung der Gesundheit von Müttern und ihren Neugeborenen. Der Fokus liegt auf den vermeidbaren Todesfällen. Dafür ist eine intensive, auch medizinische Betreuung vor, nach und während der Geburt ein entscheidender Faktor. Unser Fakten-Check zu Geburten, zur Hebammenausbildung und personellen Ausstattung in Berliner und Brandenburger Krankenhäusern.
Zuerst konzentrieren wir uns auf die erfreulichen Zahlen. 2023 kamen in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg knapp 50.000 lebende Kinder zur Welt. In Berlin ist das allerdings mit 9,4 Lebendgeborenen je 1.000 Einwohnenden die niedrigste Geburtenrate seit 2009, in Brandenburg mit 6,2 sogar seit 1996.
Lebendgeborene 2023 in Berlin
Lebendgeborene 2023 in Brandenburg
Das Alter der Mutter spielt bei der Geburt eine wichtige Rolle, denn mit dem Alter der Frau steigt das Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft und bei der Geburt. In Berlin wurden 2023 die meisten Kinder von 34-jährigen Frauen zur Welt gebracht (2.586 Geburten), gefolgt von den 33-Jährigen (2.502 Geburten) und 35-Jährigen (2.416 Geburten). In Brandenburg waren die Frauen etwas jünger. Am häufigsten waren sie zwischen 32 und 34 Jahre alt.
In Berlin brachten 2023 34-jährige Frauen im Durchschnitt 79,2 Kinder pro 1.000 Frauen zur Welt, was die höchste Zahl innerhalb aller Altersgruppen ist. In Brandenburg hingegen haben 29-Jährige mit durchschnittlich 108,3 Lebendgeborenen je 1.000 Frauen die meisten Kinder geboren.
Das eigene Kind zu verlieren, ist ein Schicksalsschlag und trotz medizinischer Versorgung birgt jede Schwangerschaft und jede Geburt gewisse Risiken. Nichtdestotrotz sind die Zahlen zu Todesfällen rund um die Geburt ein Indikator für die Qualität der gesundheitlichen Versorgung in einer Region.
Die amtlichen Daten zur perinatalen Sterblichkeit zeigen für beide Länder eine Zunahme im Vergleich zum Vorjahr. Mit 6,8 perinatalen Sterbefällen auf 1.000 Geburten in Berlin und 7,6 Fällen in Brandenburg ist das der höchste Wert seit über zehn Jahren.
Die perinatale Sterblichkeit stellt die Anzahl der Totgeburten und der Todesfälle in den ersten sieben Lebenstagen nach der Geburt bezogen auf 1.000 Geburten (Tod- und Lebendgeborene) eines Jahres dar. Sie ist ein Indikator zur Messung der geburtshilflichen und frühkindlichen Versorgung.
2023 kam es in Berlin zu 173 und in Brandenburg zu 90 fetalen Todesfällen. Für Berlin bedeutet das im langjährigen Vergleich mit 1991, als 82 Fälle registriert wurden, eine Verdopplung der Zahlen. In Brandenburg lag der Wert im Jahr 1991 mit 66 Totgeburten etwa ein Drittel niedriger.
Noch in ihrem 1. Lebensjahr hörten 2023 in Berlin 99 Kinder auf zu leben. Das heißt auf 1.000 Lebendgeborene kamen 2,9 verstorbene Babys. 1991 lag der Wert mit 7,1 Fällen auf 1.000 Lebendgeborene und insgesamt 225 Gestorbenen merklich darüber.
In Brandenburg liegt die Zahl mit 52 verstorbenen unter 1-Jährigen absolut unter den Ergebnissen für Berlin, aber nicht im Bezug auf 1.000 Lebendgeborene. Im Jahr 2021 überholte Brandenburg sein Nachbarland. 2023 kamen 3,3 Todesfälle auf 1.000 Lebendgeborene. Auch in Brandenburg hat sich die Situation in den letzten Jahrzehnten verbessert. 1991 musste noch um 130 Gestorbene (7,6 auf 1.000 Lebendgeborene) getrauert werden.
Hebammen und Entbindungspfleger sind unverzichtbar auf dem komplexen Gebiet der Geburtsvor- und -nachsorge. Auch während der Geburt betreuen sie die werdenden Mütter intensiv. An Berliner Krankenhäusern hat sich ihre Zahl zwischen 2015 und 2023 um rund die Hälfte (53,7 %) auf insgesamt 641 Festangestellte erhöht. Darunter waren auch 26 männliche Hebammen und Entbindungspfleger.
In Brandenburg ist im gleichen Zeitraum zunächst auch eine Zunahme beim Personal zu erkennen. 2023 waren jedoch im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 12 oder 4,6 % weniger hauptamtliche Hebammen und Entbindungspfleger an Brandenburger Krankenhäusern angestellt.
Die Zahl der Beleghebammen und -entbindungspfleger blieb in beiden Ländern seit 2015 nahezu unverändert. Auffällig ist, dass in Brandenburg trotz weniger Geburten mehr Beleghebammen als an Berliner Krankenhäusern arbeiteten.
Im Jahr 2020 wurde die Hebammenausbildung mit dem Hebammenreformgesetz grundlegend reformiert und modernisiert. Der Ausbildungsberuf wurde vom einem dualen Studiengang abgelöst. Von 2015 bis 2020 nahm die Zahl der Auszubildenden in beiden Ländern kontinuierlich zu. Alle Auszubildenden waren ausschließlich weiblich.
Seit dem Wintersemester 2021/22 wird die Hebammenausbildung in Berlin als Bachelorstudiengang sowohl an der Universität als auch der Fachhochschule angeboten. Die Studierendenzahl nahm rasant von 108 im Wintersemester 2021/22 auf 315 Studierende im Wintersemester 2023/24 zu. In Brandenburg wird die akademische Ausbildung ebenfalls mit dem Bachelorabschluss abgeschlossen. Alle 47 Studierenden im Wintersemester 2023/24 waren weiblich.
Ob zu Hause, im Geburtshaus oder im Krankenhaus, die Entbindung ist ein Ereignis, das mit Feingefühl und hoher medizinischer Kompetenz begleitet werden will. 2023 entbanden in 13 Berliner Krankenhäusern insgesamt 35.127 Frauen. In Brandenburg waren es 12.219 Entbindungen in 23 Krankenhäusern. In beiden Ländern sind es, wie schon bei den Geburten, die niedrigsten Werte der letzten neun Jahre. Der Rückgang liegt bei –10,2 % (Berlin) und –19,1 % (Brandenburg).
Die meisten Kinder kommen spontan zur Welt. Jedoch nimmt der Anteil der Geburten durch Kaiserschnitt zu: zwischen 2015 und 2023 in Berlin von 27,8 % auf 30,3 %, in Brandenburg auf etwas niedrigerem Niveau von 25,6 % auf 29,3 %. Die Anteile der übrigen Entbindungsarten bewegen sich im einstelligen Bereich, bei der Zangengeburt durchgängig unter einem Prozent.
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Bevölkerungsstatistiken
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Gesundheit
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