16.04.2025
Ostern in Berlin und Brandenburg
Statistiken für den Osterkorb
Ob aus Tradition, Glauben oder weil es schön ist – Ostern feiern viele. Doch wie steht es um das Fest in Berlin und Brandenburg? Wir haben die Statistiken durchsucht und interessante Zahlen zu Eiern, Blumen, Schafen und Feierlaune zusammengetragen.
Weniger Menschen feiern Ostern im christlichen Sinne
Ostern ist für viele Familien ein festes Ritual – ganz unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Was heute oft als fröhliches Frühlingsfest gefeiert wird, ist ursprünglich das höchste Fest im Christentum: der Tag der Auferstehung Christi, traditionell begleitet von Gottesdiensten und religiösen Bräuchen. Doch dieser Ursprung spielt für immer weniger Menschen in Berlin und Brandenburg eine Rolle. Laut Ergebnissen des Zensus 2022 gehören in Berlin noch 13,6 % der Bevölkerung der evangelischen und 7,6 % der römisch-katholischen Kirche an. In Brandenburg liegen die Anteile bei 13,2 % bzw. 3,4 %.
Ostern um ein Drittel teurer als vor fünf Jahren?
Vor dem langen Osterwochenende wird eingekauft, sei es für einen leckeren Osterbrunch, einen schönen Blumenstrauß oder den bunten Eierkorb. Doch das hat seinen Preis – und der ist deutlich gestiegen. Die Preise für Eier haben sich in Berlin seit 2020 um knapp 39 %, in Brandenburg sogar um 53,3 % erhöht. Auch andere typische Osterprodukte sind teurer geworden: Schnittblumen, Lammfleisch und Fisch verzeichneten deutliche Preissteigerungen. Damit ist Ostern 2025 – gemessen am hier vorgeschlagenem Warenkorb – gut ein Drittel teurer als noch vor fünf Jahren.
Größte erzeugte Eiermenge seit 1990
Nicht nur die Preise, auch die Produktion hat angezogen: Im Jahr 2024 wurden in Brandenburg rund 977 Millionen Eier für den menschlichen Verzehr erzeugt – die höchste Menge seit 1990. Das entspricht einem Zuwachs von 6,6 % gegenüber dem Vorjahr.
Rein rechnerisch stehen damit jeder bzw. jedem der ca. 2,5 Millionen Brandenburgerinnen und Brandenburger etwa 7,5 Eier pro Woche zur Verfügung – genug also, um an Ostern satt zu werden.
Eierexporte gehen nach Polen
Ein kleiner Teil der brandenburgischen Eier-Produktion geht ins Ausland: 4,02 Millionen frische Eier wurden 2024 exportiert – rund 0,4 % der produzierten Gesamtmenge. Wichtigster Abnehmer war Polen mit 1,8 Millionen Eiern (45 %), gefolgt von Belgien mit 907.000 Eiern. Ein Blick in die Zeitreihe zeigt, dass der Außenhandel von Jahr zu Jahr Schwankungen unterlegen ist. Konstant bleibt übrigens jedoch: Die USA haben in den letzten zehn Jahren keine Eier aus Brandenburg bezogen.
Niederlande: Schnittblumenmeister
Neben Eiern sind auch Schnittblumen fester Bestandteil der Feierlichkeiten. Ob als Mitbringsel oder auf dem Ostertisch: Blumen bringen Farbe ins Fest. Doch woher stammen die Sträuße, die jedes Jahr gekauft werden? 88,3 % der im Jahr 2024 importierten Schnittblumen in Berlin kommen aus den Niederlanden, in Brandenburg sind es 78,8 %. Ebenfalls auffällig: Im letzten Jahr wurden mehr Schnittblumen nach Brandenburg als nach Berlin importiert – rund 117 Millionen gegenüber knapp 100 Millionen. Bezogen auf die rund 1,96 Millionen Haushalte in Berlin und die 1,27 Millionen Haushalte in Brandenburg (Zensusstichtag 15.5.2022) bedeutet das: In Brandenburg könnten statistisch betrachtet mehr Sträuße oder größere Mengen an Blumen pro Haushalt landen als in Berlin.
Bei Schnittblumen aus dem heimischen Brandenburg angebaut zeichnet sich ein Rückwärtstrend ab. Die Zahl der Schnittblumenbetriebe ist von 2011 bis 2021 von 47 auf 21 Betriebe gesunken. Und auch die Anbaufläche ist rückläufig – 2021 wurden 21,3 Hektar für Schnittblumen und Zierpflanzen genutzt, 2012 waren es noch 29,2 Hektar. Die Karten visualisieren die Anzahl der Betriebe in Brandenburg in den Jahren 2021, 2017 und 2012 nach Landkreisen.
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Weniger Schafe auf Brandenburger Weiden
Ein ständiger Begleiter des Osterfestes ist auch das Osterlamm. Davon grasen auf Brandenburger Weiden tendenziell weniger als noch vor zehn Jahren. So gab es zum Beispiel im Jahr 2013 noch 63.000 Mutterschafe und 25.100 Lämmer (Schafe unter 1 Jahr), 2023 dagegen nur noch 57.300 Mutterschafe und 19.100 Lämmer. Die Schlachtungen lagen leicht unter dem Niveau von vor ungefähr zehn Jahren. 2023 wurden in Brandenburg 63.009 Lämmer geschlachtet. Geht man davon aus, dass ein Lamm ungefähr 15 Kilogramm Fleisch ausmacht, entspräche das 945 Tonnen Lammfleisch.
Zum Vergleich: Das nach Brandenburg importierte Lamm weist hier im Verhältnis geringere Zahlen auf. 2023 wurden 11,4 Tonnen Lammfleisch bzw. Körper von Lämmern nach Brandenburg importiert und im Jahr 2024 insgesamt 58,3 Tonnen. Davon kamen 49,0 Tonnen aus Irland. In Berlin liegt die importierte Menge auf einem deutlich höheren Niveau: 2024 waren es rund 1.415 Tonnen, davon allein 931 Tonnen aus Irland.
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