Zensus-Ergebnisse 2022
Die heutige Pressekonferenz des Statistischen Bundesamtes gibt den offiziellen Startschuss für die Ergebnisse des Zensus 2022.
Pressemitteilung Nr. 168
Mit dem statistischen Großprojekt Zensus 2022 wurden Daten zur Bevölkerungsstruktur und Wohnungssituation in Deutschland zum Stichtag 15. Mai 2022 erfasst. Aus diesen Zahlen ergibt sich: In der Hauptstadtregion wohnt die Bevölkerung in Wohngebäuden, die vor 1950 und nach 2009 gebaut wurden, am teuersten und heizt überwiegend mit Gas und Fernwärme, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit.
Der Zensus 2022 liefert Ergebnisse zu Bevölkerung, Demografie, Gebäude und Wohnungen, Haushalten und Familien sowie Bildung und Erwerb regional tief gegliedert. Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg bietet ab sofort Auswertungen unterhalb der Gemeindeebene an.
Wie wohnen die Menschen in Berlin und Brandenburg?
Ergebnisse zur Wohnsituation bietet das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg für Berlin bis auf Bezirksebene und für Brandenburg bis auf Gemeindeebene in einem Dashboard an. Das neue Dashboard mit Ergebnissen der Gebäude- und Wohnungszählung ermöglicht es, Informationen u. a. zu Gebäudezahl, Wohnungszahl, Leerstandsquote, Energieträger und durchschnittlicher Nettokaltmiete in einer interaktiven und benutzerfreundlichen Weise abzurufen. Mit einem Klick können Ergebnisse in Form von Kennzahlen, Diagrammen sowie einer Karte in einer dynamischen Darstellung für verschiedene regionale Ebenen abgerufen werden: www.statistik-berlin-brandenburg.de/zensus22
Altbau- und Neubauwohnungen am teuersten
Die teuersten Mietobjekte in Berlin und Brandenburg sind Wohngebäude, die vor 1950 und nach 2009 gebaut wurden. Das höchste Preisniveau wurde im Berliner Umland erreicht, das dem der Hauptstadt nahekommt. Hinzu kommt ein Zusammenhang zwischen Baujahr und Mietpreis. Je nach Baualtersklasse schwanken die Mieten stark.
Der Zensus 2022 erfasste erstmals die sogenannten Bestandsmieten. Das sind die durchschnittlichen Nettokaltmieten aller Wohnungen in Deutschland am 15. Mai 2022. Die Ergebnisse liegen oft deutlich unter den aktuell auf dem Mietmarkt aufgerufenen Preisen für Neuvermietungen, da auch ältere Mietverträge berücksichtigt wurden.
Mehr Informationen über die durchschnittliche Nettokaltmiete nach Baualtersklassen und je Quadratmeter: www.statistik-berlin-brandenburg.de/news/2024/zensus-miete
Erneuerbare Energien gewinnen beim Heizen an Bedeutung
Daten zur Nutzung von Energieträgern für die Beheizung von Wohngebäuden wurden in der Gebäude- und Wohnungszählung des Zensus 2022 zum ersten Mal ermittelt. Fernwärme und Gas überwiegen in Berlin und Brandenburg. Auch ein Anstieg der Wärmepumpen ist zu verzeichnen.
Wenn das Gebäudealter in die Betrachtung mit einbezogen wird, zeigen sich Unterschiede: In alten Gebäuden wird viel mit Gas geheizt, in der Nachkriegszeit wurde mehr Fernwärme verbaut. Während bei neuen Gebäuden in Berlin weiterhin hauptsächlich Fernwärme installiert wird, ist in Brandenburg der Anteil von Gasheizungen hoch. Von den neu gebauten Wohnungen in Brandenburg ab 2010 wird bereits jede fünfte Wohnung (21,3 %) mit erneuerbaren Energieträgern beheizt.
Zu den erneuerbaren Energien zählen Wärmepumpen sowie Solar- und Geothermie, die in Brandenburg einen Anteil von 3,2 % ausmachen. Dieser Wert liegt über dem bundesweiten Durchschnitt von 2,7 %. Noch höher liegt dieser Wert mit 4,5 % der Wohnungen im Berliner Umland. In Berlin liegt der Anteil erneuerbarer Energien unter 1 %. Gas und Fernwärme sind hier die vorherrschenden Energieträger mit zusammen rund 89 %.
Mehr Informationen zu Wohnungen in Wohngebäuden nach Energieträgern und Energieträger nach Baualtersklassen: www.statistik-berlin-brandenburg.de/news/2024/zensus-heizen
Erhebungsumfänge am Stichtag 15. Mai 2022
Die Daten wurden zum Stichtag 15. Mai 2022 erhoben. Rund 20.000 Anschriften in Berlin und 100.000 Anschriften in Brandenburg wurden von ca. 3.500 Erhebungsbeauftragten begangen, die auch die Haushalte befragten. In der Gebäude- und Wohnungszählung wurden in Berlin rund 272.000 und in Brandenburg rund 615.000 Eigentümerinnen und Eigentümer und Verwaltungen zum Zensusstichtag befragt. Von Ende 2021 bis Anfang 2023 waren hierfür in den Kommunen Erhebungsstellen eingerichtet. Die Erhebungsstellen waren eigenverantwortlich für die Anwerbung, Betreuung, Schulung und Koordination der Erhebungsbeauftragten zuständig.
Datenangebot
Die aktuellen kleinräumigen Ergebnisse des Zensus 2022 finden Sie als Dashboards oder als Download-Tabellen unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/zensus22. Weitere Informationen zur Methode, Vergleichbarkeit und Geheimhaltung des Zensus 2022 sind auf www.zensus2022.de zusammengestellt.
In der Zensusdatenbank können Daten für die Regionalebenen Bund, Länder, Kreise, Gemeinden und Bezirke (Berlin, Hamburg) abgerufen und mit anderen Merkmalen kombiniert ausgewertet werden. Die Zensusdatenbank enthält den Merkmalskatalog und kann auch mit Programmiersprachen direkt angesprochen werden.
Der Zensus-Atlas umfasst Ergebnisse auf Basis von Gitterzellen (10 km, 1 km und 100 m) mit 14 interaktiven Karten zu Bevölkerung, Wohnen und Heizen. Die dem Zensus-Atlas zugrundeliegenden Daten aus dem Zensus 2022 werden auf folgender Seite hochauflösend georeferenziert als Zip-Dateien zum Download bereitgestellt: www.zensus2022.de/DE/Aktuelles/Hinweis_Zensusatlas.html
Die heutige Pressekonferenz des Statistischen Bundesamtes gibt den offiziellen Startschuss für die Ergebnisse des Zensus 2022.
Beinahe 120.000 Anschriften wurden von rund 3.500 Erhebungsbeauftragten begangen und die Haushalte befragt.
Seit dem Zensusstichtag haben rund 73 % der Angeschriebenen in Berlin und rund 78 % in Brandenburg ihre Rückmeldung innerhalb der ersten viereinhalb Monate online abgegeben.