Mehr Konsum, weniger Sparen
Die privaten Haushalte in Berlin und Brandenburg nutzten ihr gestiegenes verfügbares Einkommen für vermehrten Konsum....
Pressemitteilung Nr. 315
Die Corona-Pandemie wirkte sich 2020 spürbarbar auf die Konsumausgaben
der privaten Haushalte in der Hauptstadtregion aus, teilt das Amt für Statistik
Berlin-Brandenburg mit.
Durch Kontaktbeschränkungen und Lockdowns gaben die Menschen weniger Geld für bestimmte Konsumgüter aus. Kinderbonus oder Mehrwertsteuersenkungen beeinflussten das Konsumverhalten in anderen Bereichen positiv. Die Hauptstadt und das Flächenland Brandenburg entwickelten sich unterschiedlich: Während in Berlin die Konsumausgaben privater Haushalte auf durchschnittlich 2 141 EUR stiegen, sanken sie in Brandenburg auf durchschnittlich 2 240 Euro. Das entspricht in Berlin einem Anstieg um 2,3 Prozent und in Brandenburg einem Rückgang um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Weniger Ausgaben für Freizeitvergnügungen
Ein spürbares Ausgabendefizit ergab sich für die Gaststätten- und Beherbergungsleistungen sowie die Bereiche der Freizeit- und Kulturdienstleistungen. Im Vergleich zum Vorjahr gaben Berliner Haushalte 25,9 Prozent weniger für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen und 14,3 Prozent weniger für Freizeit- und Kulturdienstleistungen aus. In Brandenburger Haushalten sanken die Ausgaben für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen um 32,4 Prozent und die Ausgaben für Freizeit- und Kulturdienstleistungen um 21,2 Prozent.
Rückgang bei Kraftstoffen und Schmiermitteln
Durch Kontaktbeschränkungen in allen Lebensbereichen verlagerte sich die Mobilität. In der Metropole Berlin gingen die monatlichen Ausgaben für Kraftstoffe an Tankstellen im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent zurück. In Brandenburger Haushalten war der Rückgang für diese Ausgaben mit 18,8 Prozent ausgeprägter. Sie sanken von durchschnittlich 80 EUR auf 65 EUR.
Haushalte investierten in Innenausstattung und Haushaltsgeräte
Einen Ausgabenzuwachs von mehr als 40,0 Prozent gab es in beiden Ländern für Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände. Hier stiegen die Ausgaben in Berlin von 104 EUR auf 151 EUR, in Brandenburg von 116 EUR auf 171 EUR. Angeschafft wurden vor allem größere und kleine Haushaltsgeräte, Heimtextilien und Einrichtungsgegenstände.
Kaum Mehrausgaben für Alkohol
Für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren gaben die privaten Haushalte in beiden Bundesländern mehr aus. In Berlin stiegen die Ausgaben um 11,4 Prozent auf monatlich 343 EUR. Die Ausgaben für alkoholische Getränke und Tabakwaren stiegen nur leicht von 37 EUR auf 39 EUR. In Brandenburger Haushalten erhöhten sie sich nur leicht um 7,2 Prozent auf 356 EUR. Die Ausgaben für Genussmittel betrugen wie im Vorjahr 41 EUR.
Die vorliegenden Ergebnisse der laufenden Wirtschaftsrechnungen basieren auf den Aufzeichnungen von 245 Brandenburger und 377 Berliner Haushalten. Die daraus resultierenden Ergebnisse wurden auf alle Brandenburger und Berliner Privathaushalte hochgerechnet.
Datenangebot
Weitere Daten finden Sie unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/einkommen-und-konsum.
Haushaltserhebungen
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